Mit besserem "Takt" ins Ländchen

Mehr als 20 000 Grenzgänger aus der Region Trier fahren täglich nach Luxemburg zur Arbeit. Fast alle nehmen das Auto. Staus nach und in Luxemburg gehören deshalb zur Tagesordnung.

 Gehört zum „täglichen Brot“: Pendeln zur Arbeit. TV-Foto: Miguel Castro

Gehört zum „täglichen Brot“: Pendeln zur Arbeit. TV-Foto: Miguel Castro

Trier. (red) Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) hat sich jetzt an die Regierungschefs der Teilregionen gewandt, um konkrete Schritte für einen attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzuleiten. Kaum jemand fährt mit Bus und Bahn, wenn es in der Großregion Saar-Lor-Lux über die Grenze geht. Das liege an einem unattraktiven Angebot: So sei eine Schienenverbindung pro Stunde von Trier nach Luxemburg zu wenig. Hinzu kämen Fahrkarten, die beim Umsteigen von Bus auf Bahn ihre Gültigkeit verlieren. Auch Fahrplan- und Preisinformationen im Internet funktionierten nur dann gut, wenn die Fahrt nicht über die Grenze zum Nachbarn geht. Kein Wunder also, dass kaum ein Pendler für Bus und Bahn seinen Wagen stehen lässt, resümiert das Gremium: 94 Prozent der Grenzgänger fahren mit dem eigenen PKW zur Arbeit nach Luxemburg und verlieren täglich viel Zeit im Stau. Unter der Leitung von Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier, hat deshalb der WSAGR, der die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Großregion vertritt, ein Konzept für einen attraktiven ÖPNV der Großregion entwickelt. Ein dichterer Takt, aufeinander abgestimmte Fahrpläne, verbesserte Fahrplan-Informationssysteme und vereinheitliche Tarife für Bus und Bahn über die Grenzen hinweg sollen mehr Menschen anlocken, den ÖPNV zu nutzen. Ziel sei es, einen Saar-Lor-Lux Verkehrsverbund einzurichten. Für Karl-Heinz Päulgen, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Region Trier, kann mit einem soliden Verkehrsverbund die Mobilität gerade der Arbeitnehmer entscheidend verbessert werden.Zunächst will der WSAGR in einer Machbarkeitsstudie untersuchen lassen, wie die vorgeschlagenen Verbesserungen des ÖPNV umgesetzt werden können. Außerdem schlägt der WSAGR vor, durch ein grenzüberschreitendes Projekt die Fahrplan- und Preisinformationssysteme der Teilregionen miteinander zu verknüpfen. Bis 2009 soll dann jede Verbindung mit Bus und Bahn innerhalb der Großregion im Internet angezeigt werden: Mit der schnellsten, aber auch preisgünstigsten Verbindung. Der WSAGR hat die Regierungschefs der Teilregionen gebeten, die Machbarkeitsstudie sowie das Auskunftssystem zu fördern. Darin sieht der WSAGR wesentliche Schritte hin zu einem attraktiven ÖPNV für die Großregion.

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