Mit Leidenschaft, Einsatz und Energie

"Tanzen macht Spaß. Tanzen macht selbstbewusst. Tanzen macht schlau." Mit diesen Worten eröffnete Monika Wender von Tufa Tanz e.V. das Programm "Herzbegegnungen" in der Trierer Tufa.

 Die Schüler der Kurfürst-Balduin- Hauptschule Trier zeigen ihr Können: Breakdance gehört für die Kinder zu den leichtesten Übungen. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Die Schüler der Kurfürst-Balduin- Hauptschule Trier zeigen ihr Können: Breakdance gehört für die Kinder zu den leichtesten Übungen. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Trier. Im Mittelpunkt der Performance standen die Schüler der Kurfürst-Balduin-Hauptschule Trier mit ihrem Tanztheater "Herzstück" sowie Schüler des Kölner Genoveva-Gymnasiums mit ihrem Werk "Begegnungen".

Es ist ein lauter, lebhafter Abend im großen Saal der Tufa Trier. Knapp 60 Kinder tummeln sich auf dem Parkett vor der Bühne und fiebern ihrem großen Auftritt entgegen. Die stolzen Eltern bereiten derweil ihre Kameras vor und drücken den Kleinen die Daumen. Schließlich soll sich an diesem Abend viel Arbeit auszahlen: Monatelang hatten die Kinder der Kurfürst-Balduin-Hauptschule in Trier zuvor die Choreografien ihres Tanztheaters "Herzstück" eingeübt. Getreu des berühmten Gedichts von Heiner Müller wird das Stück mit der Frage "Darf ich Ihnen mein Herz zu Füßen legen?" eingeleitet. Nach und nach entwickelt sich die lyrische Vorlage zu einem energiegeladenen Tanztheater, in dem die 21 Schüler der Kurfürst-Balduin-Hauptschule ihr tänzerisches Können präsentieren. Spätestens als sich die ersten Kinder mit einem Salto von der Bühne katapultieren und zum Breakdance auf dem Parkett ansetzen, gibt es im Publikum kein Halten mehr.

Einen weiteren Höhepunkt setzt danach die integrative Tanzgruppe "Les extremes se touchent" unter der Leitung von Marina Idaczyk. Die Formation aus Behinderten und Nicht-Behinderten bietet zu Strawinskys "Feuervogel" ein berührendes Schauspiel, das durch den Einsatz prächtiger Kostüme aus Seide brilliert. Einen würdigen Abschluss für "Herzbegegnungen" präsentieren schließlich die Schüler des Kölner Genoveva-Gymnasiums mit ihrem Stück "Begegnungen", in dem sich melancholische Paartänze und große Gruppen-Choreografien abwechseln. Es ist ein Werk über das Erwachsenwerden zwischen Hoffnung und Furcht, Weinen und Kraft.

Alle Kinder zeigen an diesem Abend Leidenschaft, Kreativität und Einsatz. Für die Organisatoren ist dies nicht nur in künstlerischer Hinsicht ein Erfolg. "Unsere Idee als Hauptschule ist es, die Kinder mit mehr Kulturellem zu konfrontieren", beschreibt Eugen Lang, Schulleiter der Kurfürst-Balduin-Hauptschule, das Konzept des Tanzprojekts. "Kinder, die bei diesen Veranstaltungen mitwirken, sind motivierter und leistungsbereiter. Deshalb engagieren wir uns in Kooperation mit dem Theater und Tufa Tanz verstärkt kulturpädagogisch."

Abseits des pädagogischen Konzepts war es ein Abend der Begegnungen in der Tuchfabrik. Lyrik und Tanz wurden zur Symbiose, die Extreme berührten sich und nicht zuletzt trafen sich Trierer und Kölner Schüler. Ihnen merkte man an: Tanzen macht nicht nur schlau, sondern vor allem Spaß.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort