Es hat lange gedauert und war zum Schluss - auch wegen der Sponsoren und damit der Finanzen - ein Nervenspiel. Doch vor wenigen Wochen stand dann fest: Der talentierte junge Motorsportler aus der Südeifel wird im nächsten Jahr zwar einen weiteren Wagen aus dem Volkswagen-Konzern pilotieren, aber einen von ganz anderem Kaliber als den bisherigen kleinen "Rennfloh" aus Wolfsburg. Stück für Stück etablieren

Ein etwas mehr als 300 PS starker, für den Rennsport aufgebauter Seat Leon wird dann sein fahrbarer Untersatz sein. Die Serie der spanischen Volkswagen-Tochter bietet ihm die Möglichkeit, sich und seinen Namen nun in einem weitaus größeren europäischen Blickfeld zu vermarkten. Im Team von GAG-Racing aus Essen, das auch schon gemeinsam mit dem lange Zeit in Irrel wohnhaften ehemaligen DTM-Piloten Kurt Thiim zusammengearbeitet hat, will der junge Mann von den Wasserfällen die nächste Sprosse im Tourenwagen-Rennsport erklimmen. Zusagen hätte Leisen schon vorher gehabt, "aber ich wollte von Anfang an in einem Team fahren, das auch realistische Chancen hat, ganz vorn mit dabei zu sein", setzte Leisen seine persönlichen Prioritäten. Schließlich will er sich Stück für Stück im Tourenwagen-Rennsport nach oben arbeiten. Dass es sich bei den Essenern um eine der besten Adressen handelt, beweist auch die Tatsache, dass der Vizemeister der Supercopa 2005, Daniel Bauer, und der Gesamtsieger des Polo-Cups im vergangenen Jahr, René Rast, zu Leisens neuen Teamkameraden gehören. "Das werden sicher heiße Duelle, ich glaube, dass wir uns gegenseitig puschen können, auch weil uns GAG-Racing hervorragendes Material zur Verfügung stellen wird." Die 1250 Kilogramm leichten Cup-Fahrzeuge verfügen über einen Zwei-Liter-Turbomotor mit mehr als 300 PS und mutierten durch zahlreiche Modifikationen zu reinrassigen Rennwagen. Die Seat Supercopa startet bei all ihren acht Veranstaltungen jeweils im Rahmen der Deutschen Tourenwagenmasters (DTM), die am Wochenende in Hockenheim ihren ersten Lauf haben wird. Gefahren werden jeweils zwei Rennen, eines am Samstag und eines am Sonntag. "Es wird zwar sicher zuerst eine große Umstellung werden, aber ich bin optimistisch. Nach den bisherigen Test-Ergebnissen müsste eigentlich der eine oder andere Podestplatz drin sein", hofft der Eifeler auf den Boliden mit "spanischer Grandezza".