MOTORSPORT: Leisen auf lauten Sohlen

IRREL. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge hat Philipp Leisen seine zweite Saison im ADAC Volkswagen-Polo-Cup beendet. Nach dem dritten Platz im Gesamtklassement der Nachwuchsserie gilt die ganze Aufmerksamkeit des 21-jährigen Motorsportlers nun der Saisonplanung für 2006.

 Das VW-Logo wird wohl auch nächste Saison auf dem Helm von Philipp Leisen zu sehen sein. Den Irreler zieht es aber in ein andere Rennserie. Foto: red

Das VW-Logo wird wohl auch nächste Saison auf dem Helm von Philipp Leisen zu sehen sein. Den Irreler zieht es aber in ein andere Rennserie. Foto: red

"Eigentlich war ich ja einer der Favoriten", sinniert Philipp Leisen aus Irrel auch wenige Tage, nachdem die Zielflagge im VW-Polo-Cup in Hockenheim zum letzten Mal für diese Saison gefallen und für ihn Rang drei im Gesamtklassement herausgesprungen ist. "Eigentlich" zählt aber nicht, zum Schluss bleibt das nackte Ergebnis. "Platz drei ist nicht schlecht, aber ich hatte mir insgeheim doch mehr erhofft", bilanziert Leisen nach seinem zweiten "Polo-Jahr". Erst vor drei Jahren war er als 18-Jähriger zum Motorsport gekommen, hatte nach zahlreichen Sichtungen und Tests einen Platz im - mittlerweile eingestellten - Lupo-Cup bekommen und war daraufhin im vergangenen Jahr schon mit recht ansprechendem Erfolg im Polo-Cup gestartet. Nun sucht sich der junge Mann aus der Eifel neue motorsportliche Herausforderungen. Und die Anzeichen verdichten sich, dass er auch im nächsten Jahr innerhalb des Volkswagen-Konzerns, aber mit einem sehr viel stärkeren Auto und in einem höherklassigen Wettbewerb fahren wird. Der "Seat Leon Supercopa" gehörte in diesem Jahr wie auch der Polo-Cup zum ersten Mal zum festen Rahmenprogramm der spektakulären Deutschen Tourenwagenmasters (DTM) - und in diesem Umfeld will Leisen unbedingt bleiben. "Die Rennen werden im nächsten Jahr live auf Premiere zu sehen sein, auch das DSF und Eurosport übertragen. Das sind natürlich Pfunde, mit denen ich bei den Sponsoren wuchern kann." Verschiedene renommierte Teams, wie beispielsweise auch das in der DTM vertretene "Abt Sportsline", treten dort mit identischen Wettbewerbs-Fahrzeugen gegeneinander an. Philipp Leisen will sich von Beginn an nicht mit kleinen Brötchen zufrieden geben. "Ich möchte unbedingt in einem Team vertreten sein, in dem ich auch die Chance habe, um den Gesamtsieg zu fahren", sagt er. Problematisch sind die Kosten: "Eine Saison Supercopa kostet mich so viel wie meine bisherigen drei Jahre Motorsport." In den Autos von Häkkinen & Co.

Beim DTM-Event am vergangenen Wochenende wurden bereits die ersten Gespräche geführt, und Leisen gibt sich anschließend optimistisch. "In trockenen Tüchern ist noch nichts. Aber ich hoffe, dass ich zur Essen Motor Show Vollzug melden kann." Dann spätestens hofft auch Philipp Leisen, "sein Team" gefunden zu haben, das ihn zu den nächsten höheren Weihen des Motorsports führen soll. Wohin die Reise endgültig führen soll, ist noch offen. Aber die Boliden der Herren Paffett, Ekström, Häkkinen und Co., die sich mit den Youngstern Wochenende für Wochenende gemeinsam auf der Piste balgen, sind sicherlich der größte Anreiz, in Sachen Motorsport ehrgeizig zu bleiben.

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