MOTORSPORT: Schotter, Nieselregen, Sekt

DAUN/MAYSCHOSS. Erfolgreich haben die Eifeler Motorsportler die Saison 2005 bei der Rallye "Köln-Ahrweiler" abgeschlossen. Rund um den Nürburgring freuten sich Jörg Chmiela (Oberkail) und Jürgen Lenarz (Sarmersbach) über Siege in ihren Wettbewerben.

13 schwere Prüfungen auf 155 Kilometern rund um das Rallyezentrum im Ahrtal und am Nürburgring, ein Rekord-Meldeergebnis und zum Schluss strahlende Gesichter bei den heimischen Startern: Die Rallye Köln-Ahrweiler machte einmal mehr ihrem Ruf als grandioses Saisonfinale der Rallyesportler aus der Eifel alle Ehre. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung durch zahlreiche prominente Gastfahrer und Teilnehmer aus den Niederlanden aufgewertet. Der Gesamtsieg ging nach zwei harten Motorsport-Tagen an das Porsche-Duo Oliver Rohde/Jan Wolff aus Essen im 924 Carrera GT. Von den heimischen Fahrern durften sich vor allem Jörg Chmiela aus Oberkail, Jürgen Lenarz aus Sarmersbach und der Kelberger Rundstrecken-Spezialist Christian Menzel, der sich auf ungewohntes Terrain begeben hatte, freuen.Youngtimer Trophy: Sieger ist 45 Jahre alt

"Im zarten Alter von 45 Jahren habe ich heute meine erste Meisterschaft gewonnen, das ist schon ein Ding", sagte der Oberkailer Jörg Chmiela, nachdem das Ergebnis der in die Rallye integrierten "ADAC Youngtimer Trophy" feststand. Sowohl bei der "Youngtimer" wie auch bei der Youngtimer Rallye Trophy waren die Titelentscheidungen bis zum letzten Event - eben der "Köln-Ahrweiler" - noch offen. Zweimal ging der Sieg an heimische Motorsportler. Chmiela nutzte das Wochenende, um sich in seinem Alfa Romeo Alfasud nach neun Veranstaltungen, zu denen neben Rallye-Wettbewerben auch Sprint- und Langstreckenrennen sowie ein Slalom gehörten, den Gesamtsieg zu sichern. Und der war dem Oberkailer am Samstag wahrlich nicht in den Schoss gefallen. "Vor der Mittagspause habe ich mir die Hand geprellt, als das Lenkrad zurückschlug. Danach war das Fahren eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit." Den Sieg in der "ADAC Youngtimer Rallye Trophy" sicherte sich Lokalmatador Jürgen Lenarz aus Sarmersbach mit Co-Pilot Dieter Müller im Opel Kadett C Coupé. Er musste im letzten Lauf hart um den Gesamterfolg kämpfen, hatte er doch nur einen knappen Vorsprung vor dem Saarländer Detlef Rudolph im Peugeot 104 ZS. Im Ziel durfte der Mann aus der Vulkaneifel jedoch strahlen. "Für uns war es eine tolle Rallye. Jetzt bin ich einfach glücklich. Auf den letzten Prüfungen habe ich nur noch Geräusche im Auto gehört, so angespannt war ich." Einen Achtungserfolg durfte schließlich auch Rundstrecken-Spezialist Christian Menzel aus Kelberg für sich verbuchen. Der amtierende Meister des Porsche Carrera Cups hatte sich in die beim Nieselregen nicht ungefährlichen glitschigen Wertungsprüfungen gewagt und pilotierte mit Co-Pilot Peter Nöker einen seriennahen Ford Escort RS 2000. Im Feld der über 100 Starter kam der Asphalt-Kenner als 44. im Gesamtergebnis ein. Zu den prominenten Piloten im Feld gehörten auch zwei ehemalige Deutsche Rallyemeister. Der DM-Sieger von 1978 und 1979, Reinhard Hainbach aus dem hessischen Schotten, und der dreifache DM-Sieger als Beifahrer (1997, 2000 und 2001) Dieter Schneppenheim werteten im BMW 2002ti und mit einem bildschönen Porsche 911 RSR den Wert der Veranstaltung auf. Vollbesetzte Ränge im Rallyezentrum in Mayschoß und viele Rallyefreunde an den Prüfungen in der Vulkaneifel bestätigten einmal mehr, dass sich die "Köln-Ahrweiler" ihren festen Platz als abschließender Höhepunkt der Schotter-Spezialisten gesichert hat. Wenn dann, wie im Fall von Chmiela und Lenarz, zum Schluss auch noch die Sektkorken knallen dürfen, ist es für alle Beteiligten umso schöner.

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