MOTORSPORT: Tanz auf rutschigem Parkett

MAYSCHOSS/DAUN. (jüb) Erfolgreich haben die heimischen Vertreter bei der Rallye "Köln - Ahrweiler", dem abschließenden Saisonhöhepunkt der "Driftakrobaten" rund um den Nürburgring, abgeschnitten. Dies gilt vor allem für Jürgen Lenarz und Jörg Chmiela mit ihren Beifahrern.

Welch ein tolles Ergebnis für Jürgen Lenarz und Co-Pilotin Ina Beck im Opel Kadett: Das Duo vom Motorsportclub Daun rangierte bei der Rallye "Köln - Ahrweiler" im Gesamtergebnis unter 72 gewerteten Teams auf Rang fünf und distanzierte mit Dominik an der Heiden und Oliver Rohde (beide auf Porsche) sogar noch zwei ehemalige Gesamtsieger auf die Ränge sechs und sieben. Das Eifeler Duo landete nach 13 Wertungsprüfungen nur 1:21,8 Minuten hinter den überraschenden Gesamtsiegern der Youngtimer-Rallye, Darius Drzensla/Peter Schaaf (Harscheid/Mayen), im Ford Escort RS 2000. "Die Bedingungen waren sehr schwierig, die Strecken hatten wenig Grip", beschrieben die Dauner die Verhältnisse beim Saisonabschluss. Das siegreiche Team aus der Eifel musste sich auf den 160 Wertungsprüfungs-Kilometern nur Christoph Schleimer/Thomas Fuchs (Obertiefenbach/Laurenburg, Vauxhall Astra GTE) beugen, die allerdings mit Gastfahrerstatus antraten, da ihr Fahrzeug nicht zur Gruppe der Youngtimer auf dem technischen Stand der Baujahre bis 1981 gehört. Auf dem dritten Rang fuhren Heinz-Robert Jansen/Martin Jansen (beide Lohmar, Opel Manta A) im Ziel in Mayschoß ein. Chancenlos blieb dagegen die Fraktion der ehemaligen "Köln-Ahrweiler"-Sieger. Dominik an der Heiden (Porsche 911 Carrera RS) und Oliver Rohde (Porsche 924 Carrera GT) konnten die Leistung ihrer PS-starken Rallyeboliden auf den nassen und rutschigen Prüfungen nicht auf die Straße bringen. Während Schleimer seine bereits beim Prolog eroberte Spitzenposition in einen Sieg umsetzte, musste sich Drzensla bis zur Mittagspause gedulden. Er belegte ab der WP 6 die zuvor heiß umkämpfte zweite Position. Für den Sieger bedeutete die Rallye eine ungewöhnliche Dreifachbelastung, bereitete der Harscheider doch gleich drei Fahrzeuge auf den Rallyeeinsatz vor: "Nach vielen harten Nächten, in denen ich die Autos für Christian Menzel und Richard Lietz vorbereitet habe, wurde unser Escort erst am Freitag fertig. Wir hatten entsprechend wenig Schlaf. Jetzt fehlen mir eigentlich die Worte." Die ADAC Rallye "Köln - Ahrweiler" bedeutete auch das Finale für die beiden Youngtimer-Serien des ADAC Nordrhein. Dabei eroberte auch Jörg Chmiela aus Oberkail einen Treppchenplatz, wenngleich er ganz knapp an der Wiederholung seines Gesamtsiegs aus dem Vorjahr scheiterte. Mit Co-Pilot Klaus Pohl (Idar-Oberstein) im Alfa Romeo Alfasud fuhr der als Trophy-Vierter angetretene Meister von 2005 zwar vor den Führenden Christoph Wilde/Jürgen Küven (Nörvenich/Jülich, Simca Rallye 2) ein, doch diese behielten einen hauchdünnen Vorsprung: Wilde als neuer Titelträger der ADAC-Youngtimer-Trophy kommt in der Endabrechnung auf 90,93 Punkte, Chmiela ist mit 89,22 Zählern Vizemeister. "Wir hatten heute morgen Probleme mit Bremsscheibe und Zündspule - das war eine ganz schöne Zitterpartie. Es war der erste Einsatz mit Klaus Pohl, es hat mit ihm nach einiger Eingewöhnung dann zum Ende hin gut geklappt", bilanzierte Chmiela. In der Youngtimer-Rallye-Trophy gab es im Ziel einen großen Empfang für die frisch gebackenen Meister Detlef Rudolph/Michelle Rudolph (beide Merzig, Peugeot 104 ZS): Die Saarländer wurden vom Team mit Sekt und vorbereiteten Meister-T-Shirts erwartet. "Unsere Taktik war einfach und ist aufgegangen: Wir mussten nur ankommen", sagte Rudolph.

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