Musikgeschichte(N): Die Tasten

Trier · Die Verbindung zwischen einem Musiker und einem Klavier, einer Orgel oder einem Cembalo sind die Tasten. Je wertvoller ein solches Instrument ist, desto edler und kostbarer sind auch die Tasten ausgestattet und gestaltet.

 Für die Orgel in der Trierer Pfarrkirche St. Gangolf wurden Grenadill und Elfenbein verwendet. Das Instrument wurde 1972 gebaut, als der Handel mit Elfenbein noch erlaubt war. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Für die Orgel in der Trierer Pfarrkirche St. Gangolf wurden Grenadill und Elfenbein verwendet. Das Instrument wurde 1972 gebaut, als der Handel mit Elfenbein noch erlaubt war. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Die Tasten sind meist schwarz und weiß. Beim Klavier sind die Weißen die großen Ganztöne, also die unteren Tasten, während die oberen, kleineren Halbtöne schwarz sind. Beim Cembalo oder der Orgel kann das auch umgekehrt sein. Die eigentliche Taste, eine Leiste, die in das Instrument hineinragt, wird aus Fichtenholz hergestellt. Dort aber, wo der Musiker spielt, werden wertvollere Materialien verwendet. Der Instrumentenbauer sagt, "die Taste wird belegt". Für die schwarzen Tasten wird hier oft Ebenholz oder Grenadill verwendet. Beide Hölzer sind sehr hart und kommen aus Afrika. Die weißen Tasten hatten lange Zeit einen Belag aus Elfenbein. Dieses Material, das auch als "Weißes Gold" bezeichnet wird, gewinnt man aus den Stoßzähnen von Elefanten. Es ist sehr kostbar, ebenfalls sehr hart und wurde auch für Schmuck verwendet. Lange Zeit mussten viele Tiere sterben, damit man ihre Zähne verkaufen konnte. Um die Elefanten zu schützen, ist der Handel mit Elfenbein seit 1989 verboten. Als Ersatz für die Tasten verwendet man heute oft Knochen. Besonders geeignet sind hier Ochsenknochen, die gebleicht und poliert werden. Das hat man vor 300 Jahren auch schon so gemacht, weil Elfenbein damals noch viel kostbarer und seltener war. Für preiswerte Instrumente gibt es auch Kunststoffbeläge. Das wird aber von manchem Musiker abgelehnt, weil es sich nicht so gut anfühlt. Gerhard W. Kluth

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