Trier. Exakt vor einem Jahr, am 31. Dezember 2008, stellte Thomas Dold den einzigen sportlichen Rekord beim 19. Bitburger-Silvesterlauf in Trier auf. Trotz rutschigem Untergrund (am Silvestermorgen war das Pflaster auf dem Trierer Hauptmarkt noch spiegelglatt) schraubte der 25-Jährige aus Steinach bei Stuttgart die Weltbestzeit im Ein-Kilometer-Rückwärtslauf auf 3:20 Minuten. Neun Monate später, beim ebenfalls vom Silvesterlauf Trier e.V. ausgerichteten SWT-Flutlichtmeeting im Moselstadion lief er 1500 Meter in 5:01,02 Minuten - schon wieder Weltrekord. Am Donnerstag will Dold seine dritte globale Bestmarke in Trier aufstellen.

Dold kehrte erst vor wenigen Tagen aus Neuseeland zurück, schaute flugs im Baden-Badener Kurhaus vorbei, wo er für die Wahl zum Sportler des Jahres nominiert war, um sich dann den letzten Schliff für die Rekordjagd auf der Trierer Silvesterlaufrunde zu geben. Dold ist einer der wenigen Laufprofis in Deutschland. Der Wirtschaftswissenschaftler weiß, wie er sich erfolgreich vermarktet. Eine seiner Spezialitäten: Treppenläufe. Sieben Siege auf vier Kontinenten sammelte er im zu Ende gehenden Jahr. Viermal in Folge gewann er den berühmten Lauf das New Yorker Empire State Building (320 Meter Höhendifferenz, 1576 Stufen) hinauf. Im neuseeländischen Auckland pulverisierte er zuletzt die Treppenlauf-Bestzeit von Jonathan Wyatts im Skytower (5:17 Minuten). Dold lief die 52 Stockwerke 24 Sekunden schneller hinauf als der siebenmalige Berglauf-Weltmeister.

In seiner zweiten Spezialdisziplin, dem Rückwärtslaufen, stellte Dold acht Weltrekorde auf. Ob es an Silvester der neunte folgt und er damit Haile Gebrselassie (27 Weltrekorde), der beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier nach Dold startet, näher kommt, hängt auch von den Bedingungen ab. "Eigentlich kann es nur besser werden als im vergangenen Jahr", sagt Dold in Anspielung auf die am Silvestermorgen 2008 noch vereiste Strecke. Um seinen Weltrekord von 3:20 Minuten zu unterbieten, müsse zwar alles stimmen, aber "ich hoffe, dass wieder alles passt".