Diese Band fährt nach Liverpool Von Wacken zum ESC 2023: Wer sind eigentlich Lord of the Lost?

Sechs Mal wurde Deutschland Letzter oder Vorletzter beim ESC in den vergangen sieben Jahren. Ob Lord of the Lost dass in diesem Jahr ändern können? Wir stellen Ihnen die deutschen Hoffnungsträger vor.

 Lord Of The Lost feiern ihren Sieg beim deutschen ESC-Vorentscheid.

Lord Of The Lost feiern ihren Sieg beim deutschen ESC-Vorentscheid.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Eine glamouröse Rock-Show, gerne auch mit rotem Pyro-Regen, möchte Sänger Chris Harms in Liverpool auf die Bühne bringen. Lord of the Lost gewannen in blutrot-goldenen Outfits den deutschen ESC-Vorentscheid und vertreten somit im Mai Deutschland beim ESC 2023.

Entstehungsgeschichte: Was vor dem ESC 2023 passierte

Mitte 2007 begann Sänger und Gitarrist Chris Harms ein neues Soloprojekt, das zunächst unter dem einfachen Namen Lord firmierte. Schnell gesellten sich ihm jedoch befreundete Musiker hinzu, sodass bereits 2009 aus dem Projekt eine Band entstand. Um eventuelle Namensstreitigkeiten mit ironischerweise unter anderem Lordi, Gewinner des ESC 2006, zu vermeiden, trug die Band fortan den Namen Lord of the Lost (deutsch: Herr der Verlorenen). Im Frühjahr 2010 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum „Fear“ (deutsch: Angst).

Alben von Lord of the Lost mit Platzierung in den deutschen Charts

  • Fears - 19. Februar 2010 - Platz 54
  • Antagony 1. April 2011 - keine
  • Die Tomorrow - 31. August 2012- Platz 33
  • From The Flame Into The Fire - 23. Mai 2014 - Platz 18
  • Empyrean - 29. Juli 2016 - Platz 9
  • Swan Songs II - 6. Oktober 2017 - Platz 35
  • Thornstar - 3. August 2018 - Platz 6
  • Swan Songs III - 7. August 2020 - Platz 25
  • Judas - 2. Juli 2021 - Platz 2
  • Blood & Glitter - 30. Dezember 2022 - Platz 1

Der Stil der Hamburger Band lässt sich als Misch aus Rock, Gothic und Metal beschreiben. Frontman Harms‘ „unglaublich variabler Gesang“ verleiht der Gruppe ihren Wiedererkennungswert, meint das Fachmagazin metal.de. Vom schmachtenden Grufti-Bariton bis zu keifenden, aggressiven Screams und Shouts“ habe der Sänger alles drauf.

Aktuelle Besetzung von Lord of the Lost

Die Besetzung der Band hat im Laufe der Jahre regelmäßig gewechselt. Doch Harms behielt das Ruder stets fest in der Hand. Die derzeitige Besetzung, die auch beim ESC zu sehen sein wird, besteht aus: Schlagzeuger Niklas Stahl, Bassist Class Grenayde, Keyboarder Gared Dirge, Gitarrist Pi Stoffers und Bandgründer Chris Harms.

Zum ESC 2023 mit dem Song „Blood & Glitter“

In Metall-Kreisen oder unter regelmäßigen Festival-Besuchern könnte der Name Lord of the Lost bereits bekannt sein. Denn die Band gastierte beispielsweise schon beim Wacken Open Air oder dem M’era Luna Festival. Im Jahr 2022 begleiteten sie Iron Maiden auf ihrer Legacy of the Beast World Tour.

Den größten Mainstream-Erfolg hatte die Gruppe bis jetzt mit ihrem kurz vor dem Jahreswechsel erschienen, Album „Blood & Glitter“ (deutsch: Blut & Glitzer). Das die Position eins der deutschen Albumcharts erreichte. „Blood & Glitter“ ist ein Metal-Liebesbeweis für den Sound der 80er und die Optik des Glamrocks der frühen 70er. Harms äußerte sich zu dem Album: „Wegweisend war für uns das Lebensgefühl. Das Blut im Songtitel ist deshalb auch gar kein düsteres Element. Es symbolisiert vielmehr unser Lebenselixier - alles, was uns innerlich ausmacht. Glitter steht dagegen für alles, was darum herum passiert. Dafür steht auch Glam Rock: das innere Gefühl durch die Darstellung nach außen zu tragen.“

Mit dem Titelsong des Albums „Blood & Glitter“ werden Lord of the Lost auch beim ESC 2023 in Liverpool auftreten. Harms kündigte bereits an, dass die Band im Vergleich zum Vorentscheid „natürlich noch mal einen drauflegen“ werde. Gerne würden sie „alles noch größer, noch glamouröser machen“, sagt er. Eins bleibt jedoch sicher, es bleibe eine „Rock-Show“, ohne Tänzer oder aufwendige Choreografie.

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