Spannende Fakten ESC 2023: Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Vorhang auf für den ESC 2023, der der mit den Halbfinal-Shows am 9. und 11. Mai begonnen hat. Hier gibt es Antworten auf häufige Fragen zum Ablauf in diesem Jahr und der Geschichte des Eurovision Song Contest.

 Lord Of The Lost jubeln beim Vorentscheid "Eurovision Song Contest 2023 - Unser Lied für Liverpool" auf der Bühne ihren Sieg. Sie vertreten Deutschland am 13. Mai 2023 beim ESC-Finale im englischen Liverpool

Lord Of The Lost jubeln beim Vorentscheid "Eurovision Song Contest 2023 - Unser Lied für Liverpool" auf der Bühne ihren Sieg. Sie vertreten Deutschland am 13. Mai 2023 beim ESC-Finale im englischen Liverpool

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Letztes Jahr landete Malik Harris mit „Rockstars“ auf dem letzten Platz des Eurovision Song Contest. Ob es diesmal beim ESC 2023 für einen höheren Platz reicht mit “Blood & Glitter“? So heißt das Lied der diesjährigen Vertreter Deutschlands beim traditionsreichen Wettbewerb, vorgetragen von „Lord of the Lost“ aus Hamburg. Was Sie sonst noch wissen sollten zum ESC: die Antworten auf wichtige Fragen.

Was ist der ESC?

Seit 1956 wird der Eurovision Song Contest abgehalten (Ausnahme 2020 wegen der Corona-Pandemie) - doch über viele Jahre hinweg war die französischsprachige Bezeichnung „Grand Prix d`Eurovision“ üblich. Diese hat an Bedeutung verloren und wird offiziell nicht mehr verwendet. Gültig ist nur noch die englische Bezeichnung.

Wann und wo findet der ESC 2023 statt?

Im britischen Liverpool. Am Dienstag, 9. Mai, und Donnerstag, 11. Mai, haben zwei Halbfinale stattgefunden, bevor am Samstagabend, 13. Mai, das eigentliche Finale in der Liverpool Arena steigt.

Wer ist der Organisator?

Die European Broadcasting Union, kurz EBU. Das ist ein Zusammenschluss von heutzutage 112 Radio- und Fernsehanstalten in 56 Ländern in Europa, Afrika und Vorderasien.

Welche Bedeutung hat der ESC?

Er ist eine weltweit beachtete Show: 2022 schauten den Angaben der Organisatoren zufolge 161 Millionen Menschen zu. Der ESC ist dabei nicht auf Europa beschränkt: Selbst in Australien gibt es eine Fangemeinde, weswegen der fünfte Kontinent 2015 zum Wettbewerb dazugeladen wurde.

ESC 2023: Warum Liverpool und nicht Kiew?

Das britische Liverpool ist Austragungsort des 2023er-Auflage des Eurovision Song Contest - und stellt damit einen Bruch mit der Tradition dar, nach der der Wettbewerb im Land des Vorjahressiegers stattfindet. Das war 2022 die ukrainische Band Kalush Orchestra im italienischen Turin.

Aufgrund des Krieges in deren Heimatland beschlossen die ESC-Organisatoren jedoch, die diesjährige Feier aufgrund von Sicherheitsbedenken im Land des Zweitplatzierten statt in der kriegsgebeutelten Ukraine abzuhalten. Nun wird also in Liverpool gesungen. Allerdings hatte es schon in der Vergangenheit Abweichungen vom nicht verbindlichen Modus gegeben: 1973 verzichtete beispielsweise Luxemburg auf die Austragung trotz Sieg.

Wo kann ich mir die Show ansehen? Und wer moderiert sie?

Am 13. Mai 2023 ab 21 Uhr in der ARD. Die deutsche Übertragung im Ersten wird durch den Journalisten Peter Urban moderiert, der den ESC seit 1997 für die deutschen Fernsehzuschauer begleitet - die Show in Liverpool wird seine 25. und für den nunmehr 75-jährigen Hamburger zugleich die letzte sein, wie er angekündigt hat. Auf der Bühne in Liverpool selbst wird ein Quartett durch den Abend führen: Neben den Briten Alesha Dixo, Graham Norton und Hannah Waddingham (bekannt aus der Serie „Games of Thrones“) ist auch die Ukrainerin Julia Sanina Teil der Moderatorengruppe. Übrigens: Auch Fernsehmoderator Jan Böhmermann wird das ESC-Finale kommentieren - wenn auch für einen Spartensender.

Wer nimmt am ESC teil?

Jedes teilnehmende Land nominiert einen Vertreter, eine Solosängerin- oder Sänger oder eine Band. 1956 waren es sieben, 2023 sind es 37 Teilnehmer. Die deutliche Zunahme setzte nach dem Ende des Kalten Krieges 1989/1990 ein. Bis dahin war der ESC auf die westeuropäischen Länder beschränkt. Die diesjährigen Teilnehmer kommen aus der Ukraine, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien sowie Norwegen, Malta, Serbien, Lettland, Portugal, Irland, Kroatien, der Schweiz, Israel, Moldau, Schweden, Aserbaidschan, Tschechien, der Niederlande, Finnland, Dänemark, Armenien, Rumänien, Estland, Belgien, Zypern, Island, Griechenland, Polen, Slowenien, Georgien, San Marino, Österreich, Albanien, Litauen und Australien. Der fünfte Kontinent wird durch die Band Voyager vertreten.

Ist auch Russland beim ESC 2023 dabei?

Nein. Das osteuropäische Land wurde wie schon 2022 wegen des Angriffs auf die Ukraine vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Warum gibt es zwei Vorrunden?

Aufgrund der hohen Zahl teilnehmender Länder wurden 2004 zwei Halbfinale eingeführt. Mit Ausnahme von Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien sowie des jeweiligen Gastgeberlandes müssen alle anderen ESC-Aspiranten an diesen beiden Vorentscheidungsrunden teilnehmen. Ins eigentliche „Finale“ am Samstag ziehen die jeweils zehn besten Teilnehmer der Halbfinalrunden ein. Die Ukraine ist zudem als Vorjahressieger bereits für das Finale gesetzt.

Wer tritt für Deutschland beim ESC 2022 an?

Die Hamburger Band „Lord of the Lost“ hat den deutschen Vorentscheid zum ESC für sich entschieden. Ihr Titel: „Blood&Glitter“. Ob Deutschland mit diesem Stück diesmal mehr Punkte ergattern kann als in den Vorjahren, entscheidet sich am 13. Mai. In den Wettbüros scheint der Song allerdings kein Favorit zu sein, wie Sie in diesem Bericht unseres Kollegen nachlesen können. Aber vielleicht ändert sich das noch bis zum ESC-Finale.

Wie wird bewertet?

Jedes teilnehmende Land bestellt eine Jury, die ihre vorgegebene Anzahl an Punkten an die anderen Teilnehmer vergibt (der eigene Vertreter darf nicht bewertet werden). Die Spanne reicht dabei von einem bis zu den berühmten zwölf Punkten (“douze points“, wie es früher die Moderatoren mitteilten). Zusätzlich dürfen die Zuschauer seit 1998 ebenfalls mit maximal zwölf Punkten für ihren Favoriten abstimmen, dies in Form telefonischer Anrufe, SMS oder Internet. Auch hier gilt: Der Vertreter des eigenen Landes steht nicht zur Wahl. Detaillierte Infos zum Abstimmungsprozedere und welche Änderungen es 2023 gibt können Sie hier in unserem Hintergrundartikel nachlesen.

Wie oft hat Deutschland den ESC gewonnen?

1982 konnte die damals erst 17 Jahre alte Sängerin Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ im britischen Harrogate erstmals für Deutschland die Schlagertrophäe in Empfang nehmen. 27 Jahre später sang sich Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“ in die Herzen der Zuschauer. Seit 2010 aber konnte kein deutscher Teilnehmer mehr den Sieg holen.

Wie gut schnitt Deutschland generell beim ESC ab?

Mit Ausnahme von 1996 (keine Teilnahme) war Deutschland immer vertreten und gewann dabei zwei Mal den ESC (siehe oben). 2018 schaffte es Michael Schulte bis auf Platz 4, 1999 kletterten Sürpriz bis auf den dritten Rang. Doch wiederholt reichte es nicht mal für die mittleren Plätze: 2015 und 2016 landeten etwa Ann Sophie und Jamie-Lee auf dem letzten Platz, erstere erhielt nicht einen einzigen Punkt. Im vergangenen Jahr trat der damals 26-jährge Jendrik Sigwart an und gewann mit dem Song „I Don't Feel Hate“ immerhin drei Punkte, was für den vorletzten Platz reichte. Sechs Punkte schaffte dann Malik Harris 2022, doch landete er damit auf dem letzten Platz.

Welche früheren ESC-Teilnehmer sind bekannt?

Die schwedische Band Abba sorgte etwa 1974 mit ihrem Siegesbeitrag „Waterloo“ für Aufsehen. 1966 startete Udo Jürgens mit seinem Sieg in Luxemburg seine Weltkarriere - und verhalf seinem Heimatland Österreich zur darauffolgenden Gastgeberrolle. Deutschland war unter anderem durch Fernsehmoderator Stefan Raab, den Schlagersängerinnen Lena Valaitis, Katja Ebstein (beide errangen jeweils Platz 2 in den zwei Jahren vor Nicoles Erfolg) und Joy Fleming vertreten - und in den 80er-Jahren auch durch die Band Dschingis Kahn.

Wann trat ein Trierer Musiker beim ESC an?

Horst Köhler alias Guildo Horn brachte seine Heimatstadt (und Deutschland) mit seiner Teilnahme 1998 in die Schlagzeilen - und das zu diesem Zeitpunkt behäbig wirkende Schlagerfest sowie Trier in Wallung. Am Ende reichte es für Platz 7 und machte aus Guildo einen Star.

"Eurovision Song Contest" 1998: Als Guildo Horn Trier und Deutschland begeisterte (mit Bilder)
18 Bilder

Eurovision Song Contest 1998: Als Guildo Horn zum Star wurde

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Foto: picture-alliance / dpa/Werner Baum/dpa/picture-alliance/

Wer hält den Rekord bezüglich ESC-Siege?

Überraschenderweise keines der großen Länder: Irlands Sängerinnen und Sänger gewannen sieben Mal den ESC, gefolgt von Schweden (sechs Siege). Noch kein Mal ganz vorn standen hingegen Länder wie Rumänien, Polen und Georgien.

Wo findet der ESC 2024 statt?

Das werden wir am Ende der Show am 13. Mai 2023 erfahren: Traditionell findet der nachfolgende Wettbewerb ja im Land des Siegers statt.

Mehr Informationen:

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Homepage sowie im Internet im Youtube-Kanal des ESC - und natürlich hier auf volksfreund.de

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