So läuft die Wahl Das sind die Kandidaten für den deutschen ESC-Vorentscheid – Ikke Hüftgold gewinnt TikTok-Voting

Köln · In den vergangenen Jahren war die Auswahl der deutschen ESC-Teilnehmer heftig umstritten. Nun stehen neun Songs zur Wahl, die in Liverpool um den Sieg streiten dürfen.

ESC 2023: Kandidaten für den deutschen Vorentscheid – Ikke Hüftgold gewinnt TikTok-Voting​
Foto: dpa/Jörg Carstensen

Die deutschen Fans des Eurovision Song Contest hoffen 2023 auf eine drastische Kehrtwende. So wie in den vergangenen Jahren kann es mit den deutschen Startern nicht weitergehen. Da waren sich viele Beobachter nach dem letzten Debakel einig. Im vergangenen Jahr ging ein Song, an den sich kaum noch jemand erinnert, für Deutschland mit dem letzten Platz nach Hause. Nur ein Jahr zuvor gab es noch weniger Punkte, dafür aber zumindest noch den vorletzten Platz

Es waren oft die ganz kleinen Erfolge, über die sich die deutsche Delegation in der jüngeren Vergangenheit freuen musste.

Auch der NDR, der hierzulande für den ESC verantwortlich ist, hat Bedarf für grundlegende Änderungen erkannt. Damit sich solche Blamagen nicht wiederholen, dürfen die Zuschauer nun stärker mitreden, wer für Deutschland zum ESC 2023 fährt. Wir erklären, welche Kandidaten für den Vorentscheid nominiert sind und was über das Zuschauervoting bereits bekannt ist.

Die Kandidaten beim deutschen ESC-Vorentscheid 2023

In Anlehnung an den Austragungsort des Eurovision Song Contest nennt sich der Vorentscheid in diesem Jahr „Unser Lied für Liverpool“. Im deutschen Vorentscheid treten die folgenden Acts in dieser Reihenfolge an:

  1. TRONG - Dare To Be Different
  2. René Miller - Concrete Heart
  3. Anica Russo - Once Upon A Dream
  4. Lonely Spring - Misfit
  5. Will Church - Hold On
  6. Patty Gurdy - Melodies Of Hope
  7. Ikke Hüftgold - Lied mit gutem Text
  8. Frida Gold - Alle Frauen in mir sind müde
  9. Lord Of The Lost - Blood & Glitter
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So funktioniert die erste Auswahl für „Unser Lied für Liverpool“

Der Auswahlprozess erinnert teils an das vorherige Jahr, als die Radioredaktionen der ARD die Entscheidung treffen durften. Die Bewerbungen für 2023 gingen erneut an den NDR, wo dieses Mal aber eine bunter gemischte ESC-Redaktion für die weitere Auswahl zuständig war. Die Redaktion war laut NDR besetzt mit Expertinnen und Experten aus der Musikbranche, der deutschen ESC-Delegation, der internationalen ESC-Welt sowie der ARD Popradios.

TikTok-Voting bringt einen weiteren Act in den ESC-Vorentscheid

Eine Vorauswahl, die rein durch die Radiostationen der ARD erfolgt, wäre in diesem Jahr kaum noch tragbar gewesen. Zu groß war im letzten Jahr der Protest gegen die Entscheidung, die Band Electric Callboy auszuschließend – einen Publikumsliebling unter allen Bewerbern. Zu groß war bei Teilen der Zuschauerschaft auch die Ernüchterung über die Auswahl, die letztlich übrig blieb.

Im Jahr 2023 soll alles besser werden. Das Publikum konnte nämlich über TikTok direkt Einfluss nehmen. „Wer sich über TikTok beworben hat und das dort stattfindende Voting für sich entscheidet, ist direkt beim Vorentscheid dabei“, erklärt der Sender. Es gibt also einen Startplatz beim Vorentscheid, auf den die ESC-Redaktion keinen Einfluss nimmt. Gewinner dieses Votings war Ikke Hüftgold.

Zu Wahl standen:

  • Betül mit dem Song "Heaven"
  • Leslie Clio mit dem Song "Free Again"
  • From Fall To Spring mit dem Song "Draw The Line"
  • Ikke Hüftgold mit dem Song "Lied mit gutem Text"
  • JONA mit dem Song "10/10"
  • Mitchy & André Katawazi und NashUp mit dem Song "Summertime"

Wie funktioniert das abschließende Voting beim ESC-Vorentscheid 2023?

Am 3. März wird schließlich die Entscheidung fallen. Dann führt einmal mehr Barbara Schöneberger durch den deutschen Vorentscheid. Die Zuschauer können in einem Online-Voting mitentscheiden, wer nach Liverpool fahren soll. Eine Stimmabgabe ist bis zum 3. März um 22 Uhr möglich.

Außerdem gibt es wieder das Voting per Telefon und SMS. Diese Abstimmung wird mit dem Online-Voting zusammengerechnet und macht 50 Prozent der Entscheidung beim deutschen ESC-Vorentscheid aus. Für die andere Hälfte sind acht internationale Jurys zuständig. Sie kommen aus der Schweiz, den Niederlanden, Finnland, Spanien, Litauen, der Ukraine, Österreich und Großbritannien.

Wann und wo laufen der Vorentscheid und der ESC 2023 im Fernsehen?

Der 3. März ist ein Freitag. Der ESC-Vorentscheid wird live im Ersten sowie live in der Mediathek des Senders und als Stream auf eurovision.de übertragen. Die Sendezeit ist ungewöhnlich gewählt. Erst um 22.20 Uhr geht es los. Die ARD bezeichnet die Entscheidung für diesen späten Termin als ein „programmplanerisches Experiment“.

Der Eurovision Song Contest wird schließlich am 13. Mai ausgetragen. Zuvor laufen die Halbfinals am 9. und 11. Mai. Deutschland ist als einer der Haupt-Geldgeber der Veranstaltung direkt fürs Finale qualifiziert. Die Rechte für die Übertragung liegen ebenfalls bei den Sendeanstalten der ARD.

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