Karneval 2024 Bis zu 10.000 Euro Strafe: Worauf Sie bei Kostümen unbedingt achten sollten

Endlich wieder Karneval. Dazu gehört natürlich auch die passende Verkleidung. Aber Vorsicht: Während manche Kostüme nur moralisch fragwürdig sind, sind andere verboten und können zu hohen Strafen führen.

An Karneval trifft  man Menschen in allerlei Verkleidungen. Manche können aber problematisch sein oder sind sogar verboten. Symbolfoto: picture alliance / Henning Schoo/dpa

An Karneval trifft man Menschen in allerlei Verkleidungen. Manche können aber problematisch sein oder sind sogar verboten. Symbolfoto: picture alliance / Henning Schoo/dpa

Die Karnevalssession ist in vollem Gange – und während die einen schon seit Wochen ihr Kostüm geplant haben, sind die anderen noch auf der Suche. Bei der Wahl der Verkleidung sind allerdings ein paar Regeln zu beachten, sonst kann eine hohe Geldstrafe drohen.

Vorsicht bei Uniformen als Kostüm an Karneval

Polizist und Polizistin sind jedes Jahr wieder sehr beliebte Verkleidungen an Karneval. Und da ist auch nichts dagegen einzuwenden, solange eindeutig zu erkennen ist, dass es sich dabei um ein Kostüm handelt. Ist es aber einer echten Polizeiuniform zu ähnlich, kann das Folgen haben.

Das ist in § 132a des Strafgesetzbuchs (StGB) geregelt. Dort heißt es sinngemäß, wer unbefugt Uniformen, Amtskleidungen oder Amtsabzeichen trägt, wird mit einer Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft. Das trifft auch zu, wenn Verkleidungen ihnen zum Verwechseln ähnlich aussehen.

Verbotene Symbole an Kostümen an Karneval

Wer erinnert sich noch an Prinz Harrys Kostümskandal 2005, als er sich als Nazi inklusive Hakenkreuzbinde verkleidete? Dass bestimmte Symbole in Deutschland verboten sind, sollte hinreichend bekannt sein. Manche Scherzkekse glauben aber, an Karneval über die Stränge schlagen zu dürfen, und verwenden solche Zeichen trotzdem.

Geregelt ist dies Verbot in § 86a StGB „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“ geregelt. Wer ein solches verbotenes Kennzeichen trägt, muss mit einer Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen. Auch hier gilt wie bei den Uniformen: Symbole, die den verbotenen, zum verwechseln ähnlich aussehen, werden genauso bestraft.

Vorsicht bei Kostümen mit Waffen an Karneval

Was wäre ein Cowboy ohne seinen Revolver oder ein Ninja ohne sein Schwert? Zu vielen Kostümen gehören einfach die richtigen Accessoires. Aber gerade bei Waffen ist Vorsicht geboten. Das Führen von Waffen ist nur mit Waffenschein und dann auch nur unter strengen Bedingungen erlaubt.

Und auch hier gilt das wieder für Attrappen, die echten Waffen zum Verwechseln ähnlich sehen. Dieses fallen nach deutschem Recht nämlich unter die sogenannten Anscheinswaffen. Und für die gilt nach § 42a des Waffengesetzes (WaffG). Der Verstoß gegen dieses Verbot kann ein Bußgeld von bis 10.000 Euro kosten.

Ist es in Ordnung, sich als amerikanischer Ureinwohner oder als Inuit zu verkleiden?

In Onlineshops werden sie oft noch immer als Indianer oder Eskimo geführt. Sie verkörpern westliche Stereotype von fremden Kulturen. Es ist wichtig, zu wissen, dass die Geschichte dieser problematischen Verkleidungen mit kolonialem Raub und Plünderungen verknüpft ist. Solche Verkleidungen können dazu beitragen, stereotype und teilweise rassistischen Menschenbilder in der Gesellschaft zu festigen.

Natürlich sind solche Verkleidungen in Deutschland nicht verboten. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er oder sie diese Auswirkungen in Kauf nehmen möchte – oder ob sich unter der Vielzahl schöner Kostüme nicht vielleicht ein anderes findet.

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