Auf der Mosel „Lecker an Bord“ in Traben-Trarbach: Plötzlich verziehen die Köche das Gesicht

Traben-Trarbach · Bei der Serie „Lecker an Bord“ geht es diese Woche unter anderem um den Weinbau an der Mosel. Natürlich gehört dazu auch ein Besuch bei einem Bio-Winzer. Doch dann verziehen die beiden Fernsehköche plötzlich das Gesicht - und sind erstmal sprachlos.

 Frank Buchholz (links) und Björn Freitag sind mit Skipperin Mia Licht auf der Mosel unterwegs.

Frank Buchholz (links) und Björn Freitag sind mit Skipperin Mia Licht auf der Mosel unterwegs.

Foto: obs/WDR Westdeutscher Rundfunk

In der zurückliegenden Folge der beliebten Fernsehsendung „Lecker an Bord“ rund um Traben-Trarbach, die am Montag im Fernsehen zu sehen war, zieht es die Fernsehköche Björn Freitag und Frank Buchholz zuerst zum Scheuerhof nach Wittlich und anschließend zu einer Weinlage nach Enkirch.

Obwohl die beiden Köche zu Beginn der Folge von Traben-Trarbach als „nach Bordeaux bedeutendstem Weinort Europas im 19. Jahrhundert“ schwärmen, bleibt die Moselstadt jedoch leider nicht viel mehr als der Namensgeber der Folge. Vielmehr als den Weinkeller von Winzer Jan-Philipp Bleeke bekommen die Zuschauer von der Stadt und ihrer Weintradition nicht zu sehen. Auch zu einer Nachfrage an Mosel-Skipperin Mia Licht, die in der Gegend aufgewachsen ist, kann sich Fernsehkoch Björn Freitag nicht durchringen. Was Traben-Trarbach am Ende so besonders macht, wird nicht erzählt.

Stattdessen geht es für den Fernsehkoch schnurstracks mit dem E-Bike nach Kröv zum Weinberg von Winzer Jan-Philipp Bleeke, der dort mit 85 anderen Menschen einen solidarischen Wingert betreibt. Bedeutet: Man kümmert sich unter Anleitung des gelernten Winzers gemeinsam um den Weinberg und teilt den Wein am Ende auch gemeinsam.

Bleeke erklärt dem Fernsehkoch dabei die Idee und das Konzept des solidarischen Weinbergs und was für gute Erfahrungen er dabei mit biologischem Anbau gemacht hat. Leider bleibt es dabei bei recht oberflächlichen und leicht verdaulichen Erklärungen. Das auch die Moselwinzer immer mehr Probleme mit dem Klimawandel und wärmeren Temperaturen haben und teilweise schon auf die kühleren Nebentäler ausweichen, kommt nicht zum Gespräch. Nur ein fast schon genervtes „Bist du fertig?“ des Fernsehkochs beendet das recht kurze Gespräch über den Weinbau an der Mosel.

Beim Kochen dann ein peinlicher Moment des Schweigens. Als Björn Freitag, der zehn Jahre lang Mannschaftskoch des Fußball-Zweitligisten Schalke 04 war,  und Frank Buchholz feierlich mit dem Landwein des solidarischen Weinbergs anstoßen, verziehen sich ihre Gesichter, und beide sind einen Moment sprachlos. Den Augenblick der Stille durchbricht Björn Freitag dann mit dem leicht beschämten Satz: „Ich find‘s ja spannend.“ Kollege Frank Buchholz fügt hinzu: „Das ist ein bisschen wie Essig. Naturtrübe Weine sind wir nicht gewohnt.“ Auch wenn beide Köche später zugeben, dass der Wein besser schmeckt, nachdem er eine Zeit im Glas atmen konnte, werden sie trotzdem nicht ganz warm mit dem Wein.

Die fünfte Folge der WDR-Produktion „Lecker an Bord“ wurde am 9. Oktober im WDR und SWR ausgestrahlt. Sie ist weiterhin in der ARD-Mediathek zu sehen. Alle Infos zur Sendung aus Traben-Trarbach gibt es auch im Internet zum Download unter https://www1.wdr.de/fernsehen/lecker-an-bord/sendungen/kulinarisches-rund-um-traben-trarbach-100.html