Unterhaltung Schlechte Nachrichten für Netflix-Schnorrer: Streaming-Dienst will bald Geld fürs Account-Sharing

Trier/Berlin · Teilen Sie ihren Netflix-Zugang mit Freunden oder benutzen sogar selbst den Account eines Bekannten, um Serien und Filme zu schauen? Das könnte bald teuer werden.

 Der aktuelle Quartalsbericht offenbart die neusten Pläne des Streaming-Anbieters.

Der aktuelle Quartalsbericht offenbart die neusten Pläne des Streaming-Anbieters.

Foto: AP/Jenny Kane

Egal ob unter Freunden, Familie oder Arbeitskollegen: Ein Netflix-Konto zu teilen, gilt in den meisten Haushalten als gängige Praxis. Netflix sind die vielen Nutzer, die ihre Zugangsdaten teilen, aber schon lange ein Dorn im Auge. Nach Schätzungen des Konzerns nutzen 100 Millionen Menschen weltweit den Dienst, ohne dafür zu zahlen. Jetzt hat der Streaming-Anbieter seine Pläne, um dagegen vorzugehen, konkretisiert.

So will Netflix die Nutzer zur Kasse bitten

Netflix teilte seinen Aktionären am Dienstag mit, man wolle Anfang nächsten Jahres das Teilen von Anmeldedaten monetarisieren. Bisher war lediglich die Anzahl der gleichzeitig angemeldeten Personen beschränkt. Nutzt man Netflix zu unterschiedlichen Zeiten, sind theoretisch beliebig viele Nutzer über denselben Account möglich. In Zukunft sollen die Kunden für jede Person, die den Zugang nutzt, extra zahlen.

Ab wann sollen Netflix-Nutzer für das Teilen des Zugangs zahlen?

Netflix will seine Maßnahmen gegen das Teilen von Accounts im Frühjahr 2023 international umsetzen. Der Streaming-Anbieter testete das Modell bereits in Latein-Amerika. Dort mussten Kunden für jeden Mitbenutzer 2,99 Dollar extra bezahlen.

Gleichzeitig will Netflix eine Funktion einführen, mit der Menschen, die bisher bei Freunden mitgeschaut haben, ihr Profil in einen eigenen Account überführen können. Wer sich für diesen Weg entscheidet, hat danach ein eigenes Abo zu vollen Kosten, kann aber immerhin seine Listen und den Sehverlauf behalten.

Wer darf einen Netflix-Zugang teilen?

Laut den Netflix-Richtlinien darf ein Zugang mit Personen im eigenen Haushalt geteilt werden. Ein Haushalt ist für Netflix ein gemeinsamer Wohnort. Das heißt, nur wer im selben Haus wohnt, kann denselben Zugang gemeinsam nutzen. Die Regelung gilt so schon lange, wurde aber von Netflix bisher kaum kontrolliert. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Damit reagiert der Streaming-Anbieter auf zuletzt sinkende Abonnentenzahlen.

Dass der Abwärtstrend auch anderweitig zu stoppen ist, zeigt das vergangene Quartal. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnte der US-Konzern wieder einen Nutzeranstieg vermelden. Verantwortlich dafür sei vor allem die Erfolgsserie Dahmer, die die Geschichte des berühmten Serienmörders Jeffrey Dahmer erzählt. Weltweit hat Netflix insgesamt 223 Millionen zahlende Kunden. Bis zum Jahreswechsel will der Streaming-Dienst weitere 4,5 Millionen Kunden hinzugewinnen.

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