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Reformationstag: Fünf Legenden über Martin Luther

Um den Reformator und Theologieprofessor Martin Luther ranken sich viele Legenden und Mythen. Wir haben fünf Legenden zusammengetragen über das Tintenfass, mit welchem er den Teufel beworfen haben soll, den Blitzschlag, weswegen er Mönch wurde, oder den berühmten Anschlag der 95 Thesen an der Schlosskirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517. Der Teufel soll Luther im Winter 1521/22 auf der Wartburg belästigt haben. Daraufhin soll Luther während seiner Arbeit mit einem Tintenfass nach der Teufelsfratze geworfen haben. So soll der blaue Tintenfleck neben dem Ofen entstanden sein, wo heute auf der Wartburg nur noch ein Loch zu sehen ist. Luther soll am 2. Juli 1505 in der Nähe von Erfurt während eines Gewitters vom Blitz getroffen worden sein. In Todesangst versprach er ein Mönch zu werden. Am 17. Juli 1505 trat er in das Augustinerkloster in Erfurt ein. Die Legende um die Luthereiche gehört zu den bekanntesten. Die Eiche soll einen Tag nach dem 10. Dezember 1520 gepflanzt worden sein. An diesem Tag soll der Reformator die päpstliche Bannandrohungsbulle und Bücher seiner Gegner verbrannt haben. Ein Wittenberger Student und Anhänger Luthers soll im Werben um ein Mädchen die Eiche dort gepflanzt haben. Die Legende um die Erkenntnis auf der Latrine hält sich hartnäckig. Luther selbst soll gesagt haben, dass er auf der „Cloaca“ erkannt hat, dass der Mensch allein durch den Glauben Gottes Gnade erhält. Damit kann er jedoch auch sein Arbeitszimmer gemeint haben weswegen Experten an dieser These zweifeln. Dass der Anschlag der 95 Thesen an die Schlosskirche Wittenberg öffentlichkeitwirksam stattfand, lässt sich nicht belegen. Auch die Überlieferung des Thesenanschlags durch Philipp Melanchthon wird angezweifelt, da dieser am 31. Oktober 1517 kein Augenzeuge war. Die Darstellungen des Thesenanschlags erschienen erst nach dem Tode Luthers. Von ihm selbst gibt es keinen Kommentar über den berühmt gewordenen Thesenanschlag.

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