„Wetten, dass..?“: Sympathiewelle für Jo-Jo-Künstler

Berlin (dpa) · Das Telefon von Dennis Schleußner steht seit Samstagabend nicht mehr still. Seit der 34-jährige Berliner bei der ZDF-Fernsehshow „Wetten, dass..?“ Wettkönig wurde, ist er ein gefragter Mann.

Dutzende Freundschaftseinladungen erreichen ihn auf Facebook. Bekannte, von denen er ewig nichts gehört hat, melden sich wieder. „Die süßeste SMS kam von meiner Erzieherin Frau Erler aus meiner alten Kita in Pankow“, erzählt Schleußner am Montag im Café seiner Eltern im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. „Ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit ich die Kita verlassen hatte“, sagt er.

10,74 Millionen Menschen sahen, wie Schleußner Tischdecken von zehn Tischen mit einem Jo-Jo wegzog. Zu seinen Fans zählt auch „Wetten, dass..?“-Gründer Frank Elstner. „Eine der geilsten Wetten bei „Wetten, dass..?“ seit langem. Tom Hanks grandios!!! Kaufe mir morgen einen Jojo“, twitterte Elstner.

Es hätte auch alles anders kommen können. Als Schleußner die Tischdecke mit dem Jojo vom Tisch des Stargeigers David Garrett ziehen wollte, riss die Schnur. Die Rolle flog knapp am Kopf des Geigers vorbei. „Ich tippe, dass so etwas bei 500 Versuchen einmal passiert“, sagt der 34-Jährige. Wenn überhaupt, reiße die Schnur nur dann, wenn das Spielgerät unter dem Tisch sei. „Wenn ich daran denke, dass das Jojo Halle Berry im Gesicht getroffen hätte, bekomme ich jetzt noch feuchte Hände“, sagt er. Das Jo-Jo könne Geschwindigkeiten von 120 km/h erreichen.

Dass Schleußner bei seinem Auftritt so locker blieb, liegt auch an seiner Bühnenerfahrung. Seit 2005 tritt er hauptberuflich als Jo-Jo-Künstler auf. Zuvor arbeitete er sechs Jahre als Groß- und Einzelhandelskaufmann in Hamburg - bei einem Hersteller von Spiel- und Jonglierbedarf. Seit er 17 ist, fasziniert ihn das Jo-Jo. Während einer längeren Krankheit brachte ihm ein Freund dieses alte Kinderspielzeug mit. Schleußner übte stundenlang. „Mich fesselt die Trickvielfalt des Jo-Jo. Man kann es in der Hand verstecken oder beim Wurf meterweit sich entfernen lassen“, sagt er.

Drei Monate lang bereitete sich der Berliner vor. „Dass Tom Hanks und Halle Berry auf der Bühne sitzen würden, habe ich erst kurz vor der Sendung erfahren.“ Dementsprechend stiegen Aufregung und Blutdruck.

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