US-Militär Fast 100 Millionen Euro vom Bund für Airbase-Ausbau

Spangdahlem/Ramstein · Die Luftwaffenstütz- punkte der amerikanischen Fliegerstreitkräfte in Spangdahlem und Ramstein werden vergrößert. Für den Ausbau der Militärbasen rechnet der Bund mit Kosten, die auf ihn zukommen, in Höhe von 95 Millionen Euro.

 Die US-Airbase Spangdahelm wird ausgebaut, Kräfte aus Großbritannien werden in die Eifel verlegt.

Die US-Airbase Spangdahelm wird ausgebaut, Kräfte aus Großbritannien werden in die Eifel verlegt.

Foto: AP/Roberto Pfeil

Die US-Luftwaffe plant den Ausbau ihrer Luftwaffenstützpunkte in Spangdahlem und Ramstein. Hierfür stehen nach Informationen der von den US-Streitkräften herausgegebenen Zeitung „The Stars and Stripes“ bis zu 425 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2025 zur Verfügung (der TV berichtete). Das Geld steht dafür zur Verfügung, den Umzug der US Air Force vom britischen Luftwaffenstützpunkt Mildenhall nach Rheinland-Pfalz vorzubereiten (siehe Extra). Auf TV-Anfrage bestätigt das Amt für Bundesbau in Rheinland-Pfalz – das als Bauherrin Bauprojekte der Nato-Streitkräfte im Land koordiniert – diese Summe. Es schränkt ein, dass dies der für die Projekte insgesamt zur Verfügung stehende Höchstbetrag sei. Dieser stehe für Planungs- und Bau-, Wartungs-, Reparatur-, Umbau- sowie Renovierungsprojekte auf der Ramstein Airbase und der Spangdahlem Airbase bereit.

„Wir gehen derzeit für den Ausbau der beiden Luftwaffenstützpunkte von Baukosten in Höhe von rund 405 Millionen Euro aus. In Spangdahlem werden etwa 315 Millionen Euro, in Ramstein rund 90 Millionen Euro investiert“, sagt Ellen Kugler, Pressesprecherin des Amtes für Bundesbau. Diese Kosten würden von den US-Gaststreitkräften getragen. Der Bund zahle für den Planungs- und Verwaltungsaufwand. Kugler: „Der Grund hierfür ist das Zusatzabkommen zum Nato-Truppenstatut, das vorsieht, dass die Bundesbehörden beim Bauen deutsche Rechts- und Verwaltungsvorschriften einhalten.“ Ein Teil dieser Kosten werde von den US-Streitkräften anteilig erstattet. Der Bund schätzt, dass er letztlich circa 95 Millionen Euro zum Ausbau der beiden Luftwaffenstützpunkte in Rheinland-Pfalz beisteuern werde.

Sechs Generalunternehmer hat das US-Verteidigungsministerium für diese Aufgaben ausgewählt. Davon haben vier ihren Firmensitz in der Pfalz, einer kommt aus Bayern. Ebenfalls als Generalunternehmer hat J&J Worldwide Services mit Sitz in Austin/Texas einen Auftrag erhalten.

Diese Firma zeichnet auch verantwortlich für die Betreuung des Regional Health Command-Europe bei Landstuhl, das die medizinische Versorgung der US-Soldaten und ihrer Angehörigen europaweit koordiniert.

Von den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln werden in Spangdahlem eine neue Abstellfläche für Flugzeuge, drei Doppelhangars, ein Flugzeugsimulatorgebäude, ein Fallschirmtrockenturm sowie diverse Betriebs- und Verwaltungsgebäude gebaut beziehungsweise erneuert. Auf der Airbase in Ramstein wird die bestehende Abstellfläche für Flugzeuge inklusive einer Unterflurbetankung erweitert; außerdem wird hier ein Doppelhangar errichtet.

Zudem sind diverse Betriebs- und Verwaltungsgebäude geplant.

Das abschließende Lärmgutachten, das den durch die geplante Erweiterung entstehenden Fluglärm untersuchen soll, liegt laut Bundesamt für Bauangelegenheiten nach wie vor nicht vor.

Der von der US Air Force in jüngster Vergangenheit in die beiden Standorte bereits investierte Betrag von 150 Millionen US Dollar steht nach Angaben des Bundesamts für Bauangelegenheiten nicht im Zusammenhang mit dem Verlegungsprogramm des Luftwaffenstützpunkts Mildenhall von England nach Deutschland.

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