Freudenberg trauert um getötete Schülerin „Liebe Luise, du bist in unser aller Herzen“

Zwei minderjährige Mädchen haben gestanden, die zwölfjährige Luise getötet zu haben. In Freudenberg suchen die Menschen Antworten und Trost. Besuch in einer Stadt, deren Bewohner versuchen, das Unfassbare zu begreifen.

„Wen das nicht aufwühlt, der ist ein Stein“: Walburga Bienemann-Schönauer lebt in Freudenberg und trauert wie viele andere um das getötete Mädchen.

„Wen das nicht aufwühlt, der ist ein Stein“: Walburga Bienemann-Schönauer lebt in Freudenberg und trauert wie viele andere um das getötete Mädchen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Die Nacht hat Schnee gebracht in Freudenberg. Er bedeckt die Dächer der Fachwerkhäuser und das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Vorsichtig setzt eine ältere Frau einen Fuß vor den nächsten. Sie kommt gerade vom Arzt, erzählt Walburga Bienemann-Schönauer. „Schlaflosigkeit, Gesichtsstarre, die letzten drei Tage waren entsetzlich“, sagt die 70-Jährige. Luise ist tot, ein zwölf Jahre altes Mädchen, das seit Samstag vermisst wurde. Am Sonntag fand man Luise in der Nähe eines Radweges. Nach dem ersten Schock folgte in der knapp 20.000-Einwohner-Stadt im Siegerland gleich der nächste: Zwei Mädchen, zwölf und 13 Jahre alt, haben gestanden, Luise im Wald getötet zu haben. Bestraft werden können die Kinder dafür nicht.