Theater „Tanz ist Poesie, Liebe, Leidenschaft und Emotion“

Trier · Die Spielzeit am Theater Trier ist auch für die Ballett-Sparte erfolgreich angelaufen. „Zorbas“ ist so stark nachgefragt, dass es am 13. Januar eine Zusatzvorstellung gibt. Da die meisten Mitglieder des Tanzensembles neu in Trier sind, stellen wir sie heute auf einer Seite vor.

   Szene aus  ­„Zorbas“, dem ­ Ballett von Mikis Theodorakis, das  der neue ­Spartenleiter ­ Roberto Scafati ­inszeniert.

Szene aus ­„Zorbas“, dem ­ Ballett von Mikis Theodorakis, das der neue ­Spartenleiter ­ Roberto Scafati ­inszeniert.

Foto: Marco Piecuch/Theater Trier Marco Piecuch

(aheu) „Zorbas“, „Die Reise in die Hoffnung“ und „Dornröschen“ – so heißen die Produktionen, die das junge Tanzensemble unter Leitung von Roberto Scafati in dieser Spielzeit auf die Bühne des Trierer Theaters bringt. Die zwölf Ensemblemitglieder haben dem TV erzählt, woher sie kommen, was sie nach Trier geführt hat, wie es ihnen hier gefällt und warum sie das Tanzen zu ihrem Beruf gemacht haben.

Angelo d‘Aiello (26)

„Ich bin in Maddaloni (Italien) geboren. Vor meinem Engagement in Trier habe ich in Reggio Emilia mit der „MM Contemporary Dance Company“ unter der Leitung von Michele Merola gearbeitet. Meine Heimat zu verlassen, um hier in Trier zu arbeiten, hat mich glücklich gemacht. Denn hier, in meiner neuen zweiten Heimat, kann ich von meinem Beruf leben. Außerdem habe ich viele großzügige und hilfsbereite Menschen getroffen, mit denen ich mich im Alltag austauschen kann.

Meine Leidenschaft für den Tanz war zunächst eher ein Spiel. Ich mochte tanzen, es war viel Spaß dabei. Mit der Zeit habe ich realisiert, dass der Tanz einen immer größeren Stellenwert in meinem Leben eingenommen hat. Tanzen befreit mich, ich kann im Tanz authentisch sein. Wie eine magische Welt, von der wir schon als Kinder träumten. Tanz ist Poesie, Liebe, Leidenschaft und Emotion. Tanz ist wie die Luft, die wir atmen, ohne die wir nicht leben können, ist das Blut, das in den Adern fließt – das ist meine Überzeugung.“

Bogdan Muresan (32)

„Ich komme aus Cluj Napoca (Rumänien). Vor meinem Engagement in Trier habe ich schon an zahlreichen Bühnen gearbeitet. In Flensburg, in Osaka (Japan), in Kiel, an der Oper Leipzig und die letzten drei Jahre mit Roberto Scafati in Ulm. Ausgebildet wurde ich an der „Octavian Stroia“ in Rumänien, auch als Pädagoge für klassischen und modernen Tanz. Zusätzlich habe ich Zertifikate in Gyrokinesis und als Gyrotonic Trainer erworben.

In Trier mag ich die Freundlichkeit der Menschen, den guten Weißwein – das ist schon sehr toll hier.  Meine Passion für den Tanz und meine Entscheidung für diesen Beruf hängt mit den unbegrenzten Möglichkeiten, mich ohne Worte ausdrücken zu können, zusammen. Die persönliche emotionale Beteiligung, die ich erzeugen muss, um eine Botschaft rüberzubringen, ist eine Erfahrung, die ich jedem wünsche. Das ist wirklich ganz besonders.“

Yuka Nazabal (34)

„Ich komme aus Fukuoka (Japan). Bevor ich nach Trier kam, habe ich am Theater Ulm unter der Leitung von Roberto Scafati neun Spielzeiten lang getanzt. Mein Studium an der „Palucca Hochschule für Tanz“ in Dresden habe ich mit einem Diplom als Bühnentänzerin abgeschlossen. In Trier, wo ich nun mit meiner Familie lebe, gefällt mir die wunderschöne Umgebung – die Natur, die netten Leute – und wir haben eine fantastisch liebevolle Tagesmutter für unseren kleinen Sohn gefunden!

Meine Leidenschaft und Liebe für den Tanz ist immer da gewesen. Ich war noch ein sehr kleines Kind, aber ich erinnere mich sehr genau, wie ich mich in das Tanzen verliebt habe und mit neun Jahren entschieden habe, dass ich ewig tanzen will und Tänzerin werden möchte. Tanzen ist meine größte Leidenschaft, wenn ich tanze, bin ich nur glücklich, ich kann in meiner Welt sein und alle Emotionen und Gefühl zeigen. Tanzen ist für mich wie meine Stimme. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich jeden Tag tanzen darf und dass ich auch davon leben kann.“

Hana Szychowicz (19)

„Ich bin in Lodz (Polen) geboren. Trier ist mein erstes Engagement. Ich habe gerade die Staatliche Ballett Schule in Lodz abgeschlossen. In Trier bin ich sehr froh über die netten Kollegen und über unsere angenehme Arbeitsatmosphäre.

Im Tanz kann ich jemand anderes werden, ich kann durch den Tanz genau zeigen, was und wie ich fühle.“

Giorgio Strano (22)

„Ich bin in Catania (Sizilien) geboren. Vor meinem Engagement in Trier habe ich mit Roberto Scafati in Ulm und mit Mauro Astolfi in Rom gearbeitet. In Trier mag ich die Menschen. Ich finde es auch toll, dass so viele Menschen Trier besuchen – sie kommen von überall.

Eigentlich bin ich sehr schüchtern und rede nicht so gerne. Dank diesem Beruf kann ich mich ganz anders äußern – auf meine Weise. Ich finde es sehr schön, etwas sagen zu können, ohne ein Wort zu sprechen.“

Chiara Rontini (26)

„Ich bin in Faenza (Italien) aufgewachsen. Vor meinem Engagement in Trier habe ich am Ulmer Theater, in Florenz bei der „Opus Ballett Company“ und in Faenza getanzt. Hier in Trier mag ich insbesondere die gute Zusammenarbeit mit meinen Kollegen auf der Bühne und in den Proben.

Im Tanz kann ich mich zeigen – es macht mich glücklich. Ich kann meine Gefühle mit den Kollegen teilen und auch mit dem Publikum, ohne Scham, ohne Filter oder Korrektiv. Es ist wie Medizin!“

Beatrice Panero (27)

„Ich bin in Turin (Italien) aufgewachsen. Bevor ich mit Roberto Scafati nach Trier gekommen bin, habe ich bereits zwei Jahre mit ihm in Ulm arbeiten dürfen. Vorher war ich in Osnabrück und am Theater Görlitz engagiert. Mein Tanzstudium habe ich bei Codarts in Rotterdam mit einem Bachelor abgeschlossen. Während der Studienzeit habe ich bereits als Tänzerin in Groningen beim „NoordNederlandseDans“ getanzt. In Trier gefällt mir die offene, zugewandte Art der Menschen. Und natürlich der Moselwein, insbesondere der Weißwein.

In meinem ersten Ballettunterricht im Alter von sieben Jahren habe ich begonnen, während der einfachen Übungen eine andere Welt zu spüren. In meinem Kopf war alles Fantasie!  Ich habe unmittelbar eine Liebe für den Tanz und für die Tanzwelt entwickelt. Meine Mutter hat mich immer darin unterstützt, und nun auch mein Partner.“

Alessio Pirrone (23)

„Ich bin in Alcamo (Sizilien) geboren und aufgewachsen. Mein erstes Engagement erhielt ich im „Balletto di Milano“. Ich habe bereits zwei Spielzeiten mit Roberto Scafati am Theater Ulm gearbeitet, bevor ich ihm nach Trier gefolgt bin. Besonders mag ich unser Ensemble. Es herrscht eine so schöne Verbindung zwischen uns Tänzern. Dieses Gruppengefühl auch den Zuschauern zu zeigen ist toll. Wir sind, und das ist mir das Wichtigste, eine große Familie.

Im Tanz kann ich ich selbst sein, mich ausdrücken wie ich es wünsche ohne Einschränkungen. Es ist auch Freiheit.“

Damien Nazabal (30)

„Ich bin in Bayonne (Südfrankreich) geboren. Vor meinem Engagement in Trier habe ich schon neun Jahre mit Roberto Scafati am Theater Ulm zusammengearbeitet. Davor war ich an der Semper Oper in Dresden und am Thüringischen Ballett engagiert. In Trier gefallen mir vor allem das wunderschöne Klima und die tollen Angebote, die die Stadt Trier für Kinder bietet. Wir leben in Tarforst, und das ist wirklich ein guter Ort für Familien.

Mit dem Tanzen habe ich so früh angefangen; ich weiß gar nicht mehr – ich habe immer getanzt. Ich war zehn Jahre alt, als ich meine Entscheidung, aus dieser Passion meinen Beruf zu machen, traf. Dafür musste ich 900 Kilometer von zu Hause entfernt in Marseille an die staatliche Schule gehen. Seit dieser Zeit bin ich glücklich damit!“

Francesco Aversano (20)

„Ich bin in Neapel geboren und aufgewachsen. Das Engagement am Theater Trier ist mein allererstes. Ich habe gerade die Nationale Ballett Akademie in Rom abgeschlossen. Hier am Theater mit dem Ballett und mit allen SängerInnen und SchauspielerInnen zusammen zu arbeiten, gefällt mir sehr.

Im Tanz das Gefühl der eigenen Bewegung zu spüren ist besonders schön. Ohne Tanz kann ich mir ein Leben nicht vorstellen.“

Brooke Squire (22)

„Ich bin in Deutschland geboren. Vor meinem Engagement am Theater Trier bei Roberto Scafati war ich Elevin am Saarländischen Staatstheater. Am Theater Trier gefällt  mir insbesondere die spartenübergreifende Zusammenarbeit. Außerdem fühlt es sich ein bisschen wie ein „Nachhause kommen“ an, bin ich doch in Lahnstein geboren, auch wenn ich dort nur die ersten fünf Lebensjahre verbracht habe.

Meine Leidenschaft für den Tanz hat sich schon früh entwickelt, als ich als Kind in der Ecke eines Tanz-Studios saß und meinen Vater, der Tänzer in Koblenz war, beobachtete. Ich bin einfach meinem Instinkt gefolgt.“

Elisa Marschall (36)

„Ich bin in Zentralamerika im kleinen Staat Nicaragua aufgewachsen. Vor meinem Engagement in Trier vor drei Jahren habe ich als freischaffende Tänzerin und Choreographin gearbeitet und auch unterrichtet. Ich bin mit Susanne Linke nach Trier gekommen, und nun bin ich die Älteste hier im Ensemble und nach wie vor schüttle und strecke ich meine Knochen! Meine Ausbildung habe ich an der Folkwang Hochschule der Künste absolviert.

Hier in Trier schätze ich vor allem das kunstliebende Ehepaar, Pauline und Erwin. Seit ich hier bin, haben beide immer und immer wieder das Theater besucht – Tanz, Oper und Schauspiel. Ihre ehrliche Passion für die Darstellenden Künste inspiriert mich sehr ... ich denke, jeder Künstler auf der Bühne liebt so wundervolle, neugierige und offene Zuschauer.

Der Tanz gibt die einzigartige Möglichkeit, sich selbst auszudrücken. Mit anderen Menschen durch Bewegung zu kommunizieren ist eine wundervolle Erfahrung.“

Für die nächsten Vorstellungen von „Zorbas“ am Sonntag,  13. Januar, 18 Uhr, und Freitag, 8. Februar, 19.30 Uhr, gibt es noch Karten an der Theaterkasse, Telefon 0651/7181818.

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