Konzert Alles auf Anfang

Trier · Nach dem Ende der Wise Guys spielt Eddi Hüneke „solo zu zweit“ mit Pianist Tobi in der Tufa. Wie hat er sich (fast) alleine auf der Bühne geschlagen?

 Eddi Hüneke beherrscht die Bühne auch ohne große Band, dafür gemeinsam mit seinem Pianisten Tobi Hebbelmann.

Eddi Hüneke beherrscht die Bühne auch ohne große Band, dafür gemeinsam mit seinem Pianisten Tobi Hebbelmann.

Foto: Julia Nemesheimer

Eddi Hüneke steht in einem petrol-farbenen Anzug auf der Bühne. Mal mit Gitarre, mal ohne, kurz auch am Piano. Mit seiner sympathischen Art gewinnt er die rund 100 Gäste am Mittwochabend in der Trierer Tuchfabrik schnell für sich. Einen großen Anteil daran hat auch seine bessere (Bühnen-)Hälfte: Pianist Tobi Hebbelmann hebelt die Solo-Karriere ein wenig aus, wie Hüneke mit einem breiten Grinsen gesteht. Denn live sind sie doch eher als Duo unterwegs, ergänzen sich gegenseitig und spielen sich die Bälle zu, auch wenn Eddi Hüneke im Fokus steht.

Doch auch das Publikum darf sich zwischenzeitlich im Scheinwerferlicht sonnen. Denn der Trierer Auftritt wird aufgezeichnet, und zu Beginn merkt Hüneke an, dass er auf Grund der Scheinwerfer überhaupt nicht erkennen könne, wer da alles sitzt. „Macht doch mal eure Handytaschenlampen an und leuchtet euch ins Gesicht“, schlägt er vor. Das ist dem Duo auf der Bühne dann aber doch zu gruselig, und die Entscheidung für das Saallicht fällt. „Wir müssen jetzt mal ein paar Emotionen durchspielen, damit wir die später ins Video schneiden können“, scherzt der Musiker. Also heißt es, „Stimmung auf Knopfdruck“ abliefern. Eine Übung, die das Publikum mit Bravour absolviert, sehr zur Freude des Duos Hüneke/Hebbelmann.

Mit Pause spielen die beiden gute zwei Stunden lang die Songs von Eddi Hünekes aktueller Platte „Alles auf Anfang“, gespickt von einigen Cover-Songs und ganz frischen Liedern, die es bisher noch nicht auf CD geschafft haben.

Dabei deckt der Musiker aus Köln mit Wurzeln in London die gesamte emotionale Bandbreite ab: Von Balladen („Mit dir will ich fliegen“) über gesellschaftskritische Songs („Daumenpause“) hin zu klamaukigen Stücken („Spieleabend“) und anderen mehr. Viele seiner Lieder wurden durch eigene Erfahrungen geprägt, etwa der letzte Pauschal-Urlaub auf Korfu, der einen bleibenden Eindruck bei Hüneke hinterließ – insbesondere das dort aufgestellte Schild „Im Urlaub muss man fröhlich sein“, womit er die Lacher auf seiner Seite hat. Die waren ohnehin nicht zu knapp gesät, insbesondere im Zusammenspiel mit Tobi Hebbelmann. Der war ursprünglich Klavierlehrer von Hünekes Kindern und scheint ohnehin ein Tausendsassa zu sein. Neben der musikalischen Begleitung bietet er nach eigenen Angaben „Rechtsberatung, Busfahren, Marketing, und in der Pause schneide ich Haare im Foyer“.

Weitere Interaktion bietet die Verlosung einer CD oder eines Songbooks.

Eddi Hüneke in der Tufa Trier
18 Bilder

Eddi Hüneke in der Tufa Trier

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Foto: Julia Nemesheimer

Während der Pause darf das Publikum sich Aufgaben für das Duo überlegen. Gewinner ist Jörg, der die Darbietung eines Duetts als Klaus Kinski und Reinhard Mey vorschlug. Sonst verhält sich das Publikum auf seinen Stühlen allerdings eher ruhig. Dennoch ist es ein gelungener Abend mit dem Ex-Wise Guy, der auch „solo zu zweit“ zu überzeugen weiß.

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