Film ab! - Couchkino: „Catch Me If You Can“ Er fasst ihn, er fasst ihn nicht ...

Steven Spielbergs Film „Catch Me If You Can“ aus dem Jahr 2002 basiert auf der wahren Geschichte von Frank Abagnale, einem der erfolgreichsten Trickbetrüger seiner Zeit.

 Frank Abagnale und Carl Hanratty stehen in einer Szene im Film „Catch Me If You Can“ einander gegenüber.

Frank Abagnale und Carl Hanratty stehen in einer Szene im Film „Catch Me If You Can“ einander gegenüber.

Foto: Dreamworks

Im jungen Alter von 19 war Frank bereits Pilot eines Linienflugzeugs, Arzt und Anwalt mit Harvard-Abschluss. Und das alles, ohne jemals eine Ausbildung genossen zu haben. Vor allem war er aber Scheckbetrüger und führte zahlreiche Banken mit Charme und viel Talent an der Nase herum.

Der Film kommt mit absoluter Starbesetzung daher. Frank wird gespielt von Leonardo DiCaprio, sein Widersacher, der (fiktive) FBI-Agent Carl Hanratty, von Tom Hanks. Christopher Walken spielt Franks Vater, dessen schwierige Beziehung zu seinem Sohn immer wieder in der Nebenhandlung aufgegriffen wird. Der Film dreht sich aber vor allem um das Katz-und-Maus-Spiel von Frank, dem charmanten Betrüger, und Hanratty, dem rechtschaffenen Bundespolizisten.

Schön ist hierbei, dass es zwischen Täter und seinem Jäger kein böses Blut gibt. Der stets flüchtige Frank freundet sich sogar langsam mit Hanratty an, welcher merkt, dass er bloß ein Heranwachsender ist, der die möglichen Konsequenzen seines Handelns noch nicht begreift. Eine Art Vater-Sohn-Beziehung entsteht, was dem Film zusätzliche Tiefe verleiht.

Steven Spielberg erschafft hier etwas ganz besonderes. Er lässt die 135 Filmminuten wie im Flug vorübergehen, und das, obwohl der Ausgang der Handlung bereits ganz am Anfang gezeigt wird. Sowohl Leonardo DiCaprio, hier noch jung und hager, fast wie in Titanic, als auch Tom Hanks spielen ihre Rollen äußerst glaubhaft. Die beste Leistung erbringt aber Christopher Walken, der in jeder seiner Szenen seinen Kollegen die Show stiehlt. Wofür er auch als Support-Actor mehrere Filmpreise und eine Oscar-Nominierung abräumen konnte. Spielberg schafft es zudem, die Vereinigten Staaten der 60er-Jahre perfekt zu porträtieren.

Nichts an dem Film, vielleicht abgesehen vom Intro, ist wirklich außergewöhnlich. Aber er ist definitiv außergewöhnlich einfach zu sehen. „Catch Me If You Can“ ist alles in allem ein besonders guter Popcorn-Film.

Marius Kretschmer

Der Film ist bei Netflix und TVNOW (Premium) zu sehen, kann aber auch für 1,99 Euro bei Amazon Prime geliehen werden.

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