Interview mit Thriller-Autor Arno Strobel aus Tawern Manchmal sitze ich 12 Stunden am Schreibtisch 

Trier · Nach 19 Büchern seit 2007 bringt der Thriller-Autor aus Tawern dieses Jahr gleich vier weitere heraus.

 Arno Strobel freut sich über seinen jüngsten Erfolg: Sein neues Werk schafft es aus dem Stand auf Platz 2 der „Spiegel“-Bestseller-Liste.

Arno Strobel freut sich über seinen jüngsten Erfolg: Sein neues Werk schafft es aus dem Stand auf Platz 2 der „Spiegel“-Bestseller-Liste.

Foto: Hans-Peter Merten

Neuer Erfolg für Thriller-Autor Arno Strobel aus Tawern (Kreis Trier-Saarburg): Sein neuester Roman „Im Kopf des Mörders: Toter Schrei“ erschien am 23. Januar und stieg direkt auf Platz zwei der „Spiegel“-Bestseller-Liste ein. Mit dem Trierischen Volksfreund unterhielt sich der Autor über das aktuelle Buch, den Druck beim Schreiben und seinen Ausflug in die Filmwelt.

Herr Strobel, Ihr neuester Thriller ist eine Woche nach Erscheinen auf Platz zwei der Bestseller-Liste gelandet. Wie fühlen Sie sich denn damit?

ARNO STROBEL Das ist natürlich ein tolles Gefühl, auch weil „Toter Schrei“ direkt auf Platz zwei einsteigt und sich nicht erst langsam hocharbeitet. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass viele Leser schnell wissen wollten, wie es mit der Geschichte um meinen Kommissar Max Bischoff weitergeht. Und die Mundpropaganda von Menschen, denen die Reihe gefällt, darf man nicht unterschätzen.

Hatten Sie denn schon beim ersten Band im Kopf, wie es am Ende ausgehen wird? Außerdem ist die Reihe als Trilogie angelegt – ist danach also Schluss mit Bischoff?

STROBEL Wahrscheinlich schon, aber das ist noch in der Schwebe, ob es weitergeht. Ich wusste definitiv, worum es im dritten Band gehen würde. Das habe ich in den ersten beiden Teilen schon angedeutet, die Bedrohung für seine Schwester. Insofern war mir von Anfang an klar, wohin die Reise gehen soll.

Würden Sie sich selbst als Vielschreiber bezeichnen? Immerhin haben Sie 19 Bücher seit 2007 veröffentlicht. Wie diszipliniert muss man denn sein, um so ein Pensum hinzubekommen?

STROBEL Tatsächlich erscheinen jedes Jahr etwa zwei Bücher von mir, 2019 werden es sogar vier sein. Insofern schreibe ich schon eine ganze Menge. Wenn man dabei noch diszipliniert wäre, könnte das sicher helfen. Bei mir trifft das aber nicht zu (lacht). Das kommt phasenweise: Mal habe ich wenige Ideen und lasse es dann auch direkt sein, mal kann ich zwölf Stunden am Schreibtisch sitzen, und es läuft richtig gut.

Bei vier Romanen in einem Jahr hat man sicherlich auch viel Druck, rechtzeitig abzuliefern. Wie gehen Sie damit um?

STROBEL Der Druck wird viel von mir selbst beeinflusst und weniger zum Beispiel vom Verlag. Wir treffen ja Absprachen und legen realistische Zeiträume zur Fertigstellung fest. Druck entsteht dann nur durch mich selbst, wenn ich nicht genug geschrieben oder zu viele Dinge nebenbei gemacht habe, daher müsste der eigentlich gar nicht sein, schließlich kenne ich ja meine Termine (lacht).

Mit „You are Wanted“, der Amazon-Produktion mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle, haben Sie erstmals ins Filmgeschäft reingeschnuppert. Wie unterschied sich dies denn vom gewohnten Schreibprozess?

STROBEL Das lief parallel. Ich habe die zum Teil fertigen Drehbücher bekommen, die ich dann ergänzt habe, während ich nebenher das Buch schrieb. Für mich war es eine schöne Erfahrung. Ich war auch öfter in Berlin, um bei den Dreharbeiten dabei zu sein, aber mein Hauptaugenmerk wird weiterhin auf meinen Thrillern liegen.

Sie sind gerade auf Lesereise. Was ist denn das Schönste und Schlimmste auf so einer Tour?

STROBEL Der direkte Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen ist etwas, worauf ich mich jeden Abend aufs Neue freue – deswegen bin ich gerne unterwegs. Was mit der Zeit anstrengend wird, ist das Leben aus dem Koffer und dass man nie so richtig einen Ort zum Ankommen hat.

Arno Strobel liest am 14. März in der Villa Fuchs in Merzig im Rahmen des Saarländischen Literaturfestivals aus seinem Thriller „Im Kopf des Mörders: Toter Schrei“. Karten kosten 12 Euro.

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