Kultur Von der Eremitage nach Trier: Karl Marx-Ausstellung füllt sich

Trier · Museen in aller Welt haben 400 Leihgaben für die Karl-Marx-Ausstellung in Trier zugesagt. Wertvolle Kunstwerke illustrieren Marx’ Leben und Wirken.

ARCHIV - Eine Büste von Karl Marx, erschaffen von dessen Urenkel Karl-Jean Lonquet (1904-1981), steht am 06.05.2016 im Karl-Marx-Haus in Trier.

ARCHIV - Eine Büste von Karl Marx, erschaffen von dessen Urenkel Karl-Jean Lonquet (1904-1981), steht am 06.05.2016 im Karl-Marx-Haus in Trier.

Foto: dpa/Harald Tittel

Namhafte Museen und Institutionen aus aller Welt haben Leihgaben zur großen Landesausstellung „Karl Marx 1818 – 1883. Leben. Werk. Zeit.“ in Trier 2018 zugesagt. So stellen etwa das Musée d’Orsay aus Paris, das Victoria & Albert Museum in London und die Eremitage in Sankt Petersburg Ausstellungsstücke für die Jubiläumsschau zur Verfügung, die anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx vom 5. Mai bis 21. Oktober 2018 gezeigt wird. Knapp 400 Exponate aus elf Ländern, darunter Frankreich, England, Spanien, Russland und die USA, zeichnen ein anschauliches Bild vom Leben und Wirken von Karl Marx und von seiner Zeit. Zu sehen sind wertvolle Gemälde und Zeichnungen sowie Dokumente und persönliche Schriftstücke.

 Das früheste Arbeiterporträt der europäischen Malerei von Adolph von Menzel sowie ein Gemälde von Gustave Courbet, einem der wichtigsten Vertreter der realistischen Malerei, das den bedeutenden französischen Sozialisten Pierre-Joseph Proudhon zeigt, gehören zu den Highlight-Exponaten im Ausstellungsteil „Leben. Werk. Zeit.“ im Rheinischen Landesmuseum Trier. Ebenfalls zu sehen sind die erste Marx-Karikatur, die Marx symbolisch als einen an eine Druckerpresse gefesselten Prometheus darstellt, sowie die fünf handschriftlichen Notizhefte, in denen Marx seine Ideen für „Das Kapital“ festhielt, und sein persönliches, mit Anmerkungen versehenes Exemplar der Erstausgabe. Diese außergewöhnlichen Exponate stammen aus dem Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam und sind zum ersten Mal in dieser Zusammenstellung  in der Öffentlichkeit zu sehen. Daneben wird eine von nur noch fünf erhaltenen Fahnen ausgestellt, mit denen die Studenten im Mai 1832 beim Hambacher Fest für Freiheitsrechte und die nationaler Einheit demonstrierten. Erstmals treten hier die drei Farben Schwarz, Rot und Gold im Verbund auf.

Der Ausstellungsteil „Stationen eines Lebens“ im Stadtmuseum Simeonstift zeigt zahlreiche Stücke, die erstmals in Deutschland zu sehen sein werden. Zu den wertvollsten Leihgaben gehören ein Gemälde von Camille Corot („Le Moulin de la Galette à Montmartre“) aus dem Musée d’art et d’histoire Genf sowie eine Ansicht von Brüssel von James Ensor aus dem Musée de la Boverie in Lüttich. Aus der Free Library ­Philadelphia aus den USA kommt das Gemälde „The Empty Chair“ des englischen Porträtmalers Samuel Luke Fields nach Trier. Noch nie zuvor in der Öffentlichkeit zu sehen war eine Bleistiftzeichnung, die den jungen Karl Marx zeigt. Das Blatt aus der Hand von Marx‘ Kommilitonen Heinrich Rosbach wurde dem Museum aus Privatbesitz geschenkt und gilt als das älteste Bildnis von Karl Marx weltweit. Zu den ungewöhnlichsten Exponaten zählt eine Ausgabe des Kommunistischen Manifests in Braille-Schrift. Die Leihgabe der Bayerischen Blindenbücherei in Nürnberg wird ebenfalls erstmals in einem Museum präsentiert.

 Weitere Informationen unter www.karl-marx-ausstellung.de.

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