Trier Opening 19 in Trier: Neue, spannende Klangerlebnisse

Trier · Zum Treffpunkt für zeitgenössische Musik und deren Freunde werden vom 15. bis 17. Februar Trier und die Tufa – beim Opening 19, dem internationalen Festival für aktuelle Klangkunst.

 Eine Szene aus „Zweieinander“, zu erleben auch beim Opening 19.

Eine Szene aus „Zweieinander“, zu erleben auch beim Opening 19.

Foto: Staatstheater Mainz, Andreas Etter/Andreas Etter

„Ein wenig Donaueschingen in Trier“ erhofft sich augenzwinkernd Tufa-Vorsitzender Klaus Reeh, wenn er vom diesjährigen Festival Opening spricht. (Für solche, die sich nicht alltäglich damit befassen: Die baden-württembergische Kleinstadt ist das deutsche Mekka der zeitgenössischen Musik und ihrer Uraufführungen.) Zum 19. Mal findet das internationale Festival für aktuelle Klangkunst in diesem Jahr in der Tufa statt. Wenn auch nicht Mekka, so ist das Trierer Festival doch inzwischen ein Hot Spot der rheinland-pfälzischen Musikszene und ein spannender Treffpunkt für alle, die bei vielfältiger Neuer Musik an Horizonterweiterung, ungewohnten Klangerlebnissen  und neuen Hörerfahrungen interessiert sind. Veranstalter ist die Stadt Trier in Kooperation mit der Tufa und der Gesellschaft für Aktuelle Klangkunst. Die Schirmherrschaft hat diesmal der rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Kulturminister Konrad Wolf übernommen. Geld bringt er auch mit. Mit 13 500 Euro unterstützt das Land das Festival, das auf einen ausgesprochen übersichtlichen Gesamtetat von 40 000 Euro zurückgreifen kann. Fest steht auch Triers Kulturdezernent Thomas Schmitt hinter dem Klangkunst-Event, der nicht unbedingt im Mainstream schwimmt. „Wir sind stolz, ein solches tolles Ereignis hier zu haben“, freut sich der Kulturpolitiker. Die mittlerweile lange Erfahrung und fortgeschriebene Tradition zahlt sich – wie man sieht –  aus. Selten haben die beiden künstlerischen Leiter Bernd Bleffert und Thomas Rath ein so schlüssiges Programm vorgelegt wie in diesem Jahr, das zudem noch spannend und vielseitig ist. Das Grundkonzept ist unverändert. Neue Klangerlebnisse zu ermöglichen, zeitgenössische Musik aus den Ursprüngen der Alten Musik verstehen zu lernen und interkulturell Brücken zu schlagen: darum geht es den Veranstaltern einmal mehr. „Wir wollen Vielfalt bieten“, sagt Bleffert. Was für den musikalischen Avantgardisten John Cage bereits ein zentrales Thema war, ist auch ein Schwerpunkt beim Opening 19: das Hörbarmachen der Stille und ihre Vielstimmigkeit. Alt und neu trifft sich nicht nur musikalisch. Als Stammgäste sind einmal mehr vor Ort der Komponist Gerhard Stäbler, den das Porträtkonzert „Verwandlung“ zum 70. Geburtstag würdigt. Ein alter Bekannter ist auch der Pianist Roland Techet, der gemeinsam mit der Sopranistin Alexandra von der Weth ein besonderes Highlight präsentiert, die Suite „TTai“ und den Sologesang „Ho“ des italienischen Komponisten Giacinto Scelsi. Zum Stammrepertoire der neun Konzerte gehört zudem Musik des modernen Klassikers Karlheinz Stockhausen. Interkulturelle Begegnung ermöglicht das Konzert der zum vierten Mal anreisenden japanischen Koto-Spielerin Naoko Kikuchi und der koreanischen Flötistin Hong Yoo. Eine Uraufführung gibt es zudem mit der Komposition „Neue Blätter“ des Trierers Martin Tschiba. Zum ersten Mal ist überdies das Staatstheater Mainz zu Gast mit dem Musiktheaterstück „Zweieinander“ für Zuschauer von drei bis 90 Jahre. Wie stets gibt es Schülerkonzerte und Workshops sowie die traditionelle Klangkunstausstellung Open-Expo, diesmal als „Wintergarten“ gestaltet von Bernd Bleffert. Als Pausentreff und Gesprächsforum bietet sich die traditionelle Festival-Lounge an. Gespielt wird neben der Tufa in den Viehmarktthermen, dem Angela-Merici-Gymnasium und dem Museum am Dom.

Zum Vormerken: In Partnerschaft mit dem Festival wird am 5. April, 20 Uhr in der Tufa der neu geschaffene und mit 10 000 Euro dotierte QuattroPole-Musikpreis der Städte Trier, Luxemburg, Metz und Saarbrücken verliehen, einschließlich Preisträgerkonzert.

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