Eines der ältesten Festivals im Südwesten Die „Lott“ lockt: Viele Helfer und Hoffnung auf einen vollen Hang
Raversbeuren · Die „Lott“ gehört für viele Musikfans nicht nur in der Region seit Jahrzehnten zu den Lieblingsfestivals. Von Freitag bis Sonntag steht die nächste Auflage im Hunsrück-Ort Raversbeuren an. Was sich die Veranstalter erhoffen - und wie es aktuell auf dem Gelände aussieht.
Da können sie am Freitag endlich eine kleine kulturelle Bildungslücke füllen, die drei Herren von Senor Karoshi. Die Trierer Disco-Punk-Band dürfte dann schon mal für Bewegung auf und vor der Hauptbühne sorgen – und einen Eindruck davon bekommen, warum für viele Menschen die „Lott“ ein echtes Herzensfestival ist.
„Von uns dreien war tatsächlich noch keiner jemals auf der Lott“, sagt Bassist Carsten Jaeger dem TV: „Ein bisschen peinlich, weil die Lott der Klassiker der regionalen Festivalsaison ist, aber es hat irgendwie terminlich nie gepasst. Umso mehr freuen wir uns, diesmal dort auftreten zu dürfen! Der Kontakt zum Orgateam ist super freundlich und professionell. Wir sind gespannt auf die Bands, die wir noch nicht kennen. Und wir freuen uns natürlich darauf, Love A mal wieder zu treffen.“
Bei der Lott gibt es ein breites Spektrum an Musik
Auch das ist eine Trierer Band, ebenfalls punk-sozialisiert und mit vielen Fans im ganzen Land. Aber die Lott hat natürlich noch ein viel breiteres Spektrum zu bieten – da spielen Indie-Pop-Bands und Songwriter oder es wird zu Techno getanzt, der mit akustischen Instrumenten erzeugt wird. Es gibt Jazz, Folk, Psychedelic-Rock, Blues, dazu ein Kopfhörer-Konzert und eine Podiumsdiskussion – es ist eben ein Festival für Entdecker, immer gewesen seit den Anfängen 1977, damals noch in Enkirch an der Mosel.
Damit ist die Lott eines der ältesten noch existierenden Rock- und Popfestivals im Südwesten Deutschlands – und sie lockt mit ihrem Ambiente auch Fans mit weiterer Anreise an. So reist jedes Jahr eine Gruppe aus Hamburg in den Hunsrück.
Seit 1992 geht das von der gemeinnützigen Lott-Gesellschaft ausgetragene Festival bei Raversbeuren über die Bühne. „Die Lott ist einfach ein Riesen-Freundeskreis. Ich freue mich auch schon sehr darauf, alle wiederzusehen“, sagt Silvia Wolff, Vorsitzende der Lott-Gesellschaft.
Viele der ehrenamtlichen Helfer nehmen sich Urlaub, um aus dem Hang nahe dem 130-Einwohner-Dorf jedes Jahr die Infrastruktur für eine Kleinstadt zu erschaffen. Am Montag waren 90 Helfer auf dem Gelände – und das werden in den nächsten Tagen noch mehr. Die Bühne steht inzwischen komplett – aber wie sieht’s eigentlich am Boden aus? Nicht zu vergleichen mit den Matschbildern aus Wacken. „Wir hatten Glück. Es hat in den vergangenen Tagen nicht stark geregnet“, sagt Silvia Wolff, die darauf hofft, dass es am Wochenende noch etwas freundlicher wird.
„Wir hoffen in diesem Jahr auf 6500 bis 7000 Leute“, sagt Silvia Wolff: „Die bräuchten wir auch, weil die Kosten ziemlich gestiegen sind.“ Der Eintrittspreis wird gegenüber dem Vorjahr nicht steigen: 60 Euro kostet das Ticket für Freitag und Samstag, 45 Euro der Eintritt nur für den Samstag. Am Sonntag – dem Familientag – wird traditionell kein Eintritt erhoben. Einen Vorverkauf gibt es bei der Lott traditionell nicht.
Wer sich einstimmen will: In den sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram ist die Lott in diesem Jahr sehr präsent, auch mit einem Rückblick auf die Anfänge.
Wer spielt in diesem Jahr? Wie in den Vorjahren gibt es drei Bühnen: Hauptbühne, Waldbühne und Hangbühne. Am Freitag spielen neben Love A (22.15 Uhr) und Senor Karoshi (18 Uhr) unter anderem LBT (Techno, 0 Uhr) und Cari Cari (Indie, 20.30 Uhr). Am Samstag CATT, Make A Move, The Picturebooks u.v.a.
Komplettes Programm im Internet:
lott-festival.de