Luxemburg Heißer Abend mit Sirenen

Luxemburg · Vielfalt mit Herz: So war’s beim Siren’s-Call-Festival mit Metronomy, Cat Power und vielen anderen Bands in Luxemburg.

 Impressionen vom Siren‘s Call-Festival mit The Holy (links), Metronomy (rechts), dem Weg zwischen beiden Bühnen und einem Blick in die Ausstellung.

Impressionen vom Siren‘s Call-Festival mit The Holy (links), Metronomy (rechts), dem Weg zwischen beiden Bühnen und einem Blick in die Ausstellung.

Foto: TV/Andreas Feichtner

Fast schon romantische Spaziergänge, zarte Elektronik vor dem Altar, energischer Punkrock im Club, dazwischen eine Kunstausstellung – und das alles an einem heißen Sommerabend innerhalb von einer paar Stunden? Und ohne jeden Stress? Das gibt’s in der Region so wohl nur beim Siren’s-Call-Festival in Luxemburg. Ein kleiner Rundgang.

Kurz vor 19 Uhr, die Sonne brennt noch gnadenlos runter in den Innenhof der Abtei Neumünster im Luxemburger Stadtteil Grund, wo die Hauptbühne steht. Die Band of Horses ist gerade am Ende ihres Sets angekommen. Schwelgerischer Indierock, mit Herz für große Melodien, passt schon mal. Weiter zur nächsten Bühne, die nicht gerade direkt um die Ecke ist – das kann bei Festivals schon mal nerven: Beim Siren’s-Call-Festival fühlt man sich dagegen manchmal, als wäre man versehentlich in einem Image-Video für die Stadt Luxemburg gelandet. Der Weg von der Abtei zum Club Melusina führt direkt an der Alzette vorbei, eine kleine Oase, die mit vielen Lampions am Fußweg und im Flüsschen stimmungsvoll beleuchtet ist. Das ist der Weg schon fast das Ziel – aber dort, im Melusina, kommt schon nach ein paar Minuten echte Festivalstimmung auf: Die jungen Finnen von The Holy haben nicht nur eine ungewöhnliche Zusammensetzung (zwei Drummer, zwei Gitarristen, Geiger, Bassistin/Keyboarderin), sondern auch einen sehr eigenständigen Sound – live eine absolute Entdeckung. Später am Abend spielten auf der gleichen Bühne der Franzose Flavien Berger (Elektro/Wave) und Idles (neuer Punkrock aus Bristol) auf. Das ist wie in den Vorjahren das Konzept des Tagesfestivals: Diesmal spielten 15 internationale Bands auf fünf Bühnen – alle irgendwo im Indie verortet und ohne den ganz großen Namen, der alleine den rund 3000 Zuschauer fassenden Abtei-Innenhof füllen würde: Metronomy stand diesmal ganz oben auf der Liste, geschmackvoller, zugänglicher Indiepop aus England. Die Band um Joseph Mount liefert mit ihren kleineren Hits wie „The Bay“ oder „Love Letters“ oder „Everything Goes My Way“ den perfekten Soundtrack zum Sommerabend. Teilweise parallel dazu klingt es gleich um die Ecke ganz anders, meditativer, schwerer: Claire Parsons und Uriel Barthelémi treten mit Gesang, Moog und Percussion in der Kirche der Abtei auf – eindrucksvoll! Den Abschluss auf der Innenhof-Bühne machte Chan Marshall alias Cat Power mit Alternative Country/Indie Folk – wem das auf Dauer zu ruhig war, wurde danach noch mit Idles oder später in den Clubs wie De gudde Wellen bedient. Zum Programm gehörten wie immer auch Ausstellungen, Workshops und Lesungen: Die Sirenen konnten mit ihrem kulturellen Rundum-Sorglos-Paket auch in diesem Jahr ihren sehr guten Ruf bestätigen.

 Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Foto: TV/Andreas Feichtner
 Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Foto: TV/Andreas Feichtner
 Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Impressionen vom Siren's Call-Festival in Luxemburg. Foto: Andreas Feichtner

Foto: TV/Andreas Feichtner

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