Konzert So war es bei Sum 41 in Luxemburg: Pop-Punk zur Wochenmitte

Luxemburg · Große Party in der LuxExpo: Das den Atelier organisierte ein Konzert mit den Genre-Größen Sum 41 und Zebrahead.

 Sänger Deryck Whibley ist seit 1996 Frontmann der kanadischen Pop-Punk-Band Sum 41. In der LuxExpo zeigten die Musiker sich auch nach über 20 Jahren im Geschäft von ihrer besten Seite.

Sänger Deryck Whibley ist seit 1996 Frontmann der kanadischen Pop-Punk-Band Sum 41. In der LuxExpo zeigten die Musiker sich auch nach über 20 Jahren im Geschäft von ihrer besten Seite.

Foto: Julia Nemesheimer

Mittwochabende dürfen als Bergfest der Woche ordentlich gefeiert werden: 2400 Menschen sind dafür in die LuxExpo gekommen, um sich Sum 41 und Zebrahead anzusehen. Blaue Flecken und Moshpit inklusive, denn an diesem Abend geht es im vorderen Drittel der Halle hoch her.

Beide Bands wissen zu überzeugen: Pop-Punk vom Feinsten erschallt aus den Boxen, und schon Zebrahead als Support schafft es offenbar mühelos, die Massen mitzunehmen. Die Band aus Orange County in Kalifornien besteht seit 1996 und hat 40 Minuten Zeit, um auf die Hauptkünstler vorzubereiten. Mit melodiösem Pop-Punk, der durchaus aggressiv nach vorne geht und mit Rap-Einlagen besticht, können die Amerikaner diese Aufgabe mit Bravour leisten. In ihrer Heimat gelten sie noch immer als Underground-Band, haben aber eine riesige Fanbasis in Japan und sind in Europa immer wieder gern gesehener Gast auf etlichen Festivals.

Dabei stehen die Musiker nicht allein auf der Bühne: Als Sidekicks (und Tourfotograf) dürfen drei grüne „Aliens“, wie Sänger Ali Tabatabaee sie vorstellt, mit über die Bühne fegen. Vor allem jedoch bewegen sie sich hinter der eigens aufgebauten Bar, die nicht nur für die Flüssigkeitszufuhr von Zebrahead zur Verfügung steht. Auch zwei Fans kommen in den Genuss der exklusiven Verköstigung und dürfen einen Song inklusive Getränk von der Bühne mit erleben.

Schon Zebrahead animiert das Publikum nicht nur für ausgiebige Circle Pits, sondern bilden zudem eine sehenswerte Wall of Death und animieren die Fans zum exzessiven Crowdsurfen. Um den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen zu lassen, wird beim letzten Song des viel zu kurzen, dafür umso intensiveren Sets eine aufblasbare, runde Schwimminsel in die Menge geworfen – die natürlich direkt erklommen wird.

Sum 41 und Zebrahead in der Lux-Expo
42 Bilder

Sum 41 und Zebrahead in der Lux-Expo

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Foto: Julia Nemesheimer

Verschwitzt und ordentlich aufgewärmt warten die 2400 Besucher auf die Hauptband, die pünktlich um 21 Uhr loslegt. Die Kanadier gibt es ebenfalls seit 1996. Der Durchbruch folgt direkt mit dem Debütalbum „All Killer, No Filler“, inklusive des Hits „Fat Lip“, der die Punker schlagartig bekanntmacht. Über die frühen 2000er können die Kanadier nicht nur ihre Bekanntheit weiter ausbauen, sondern verleihen ihren musikalischen Anfängen mehr Tiefe, auch textlich. Die Themen werden ernster, diverse Balladen mischen sich unter die Lieder und gleichzeitig bekommen Metal-Elemente einen festeren Platz in den Arrangements.

Tatsächlich entsteht nach dem Abriss von Zebrahead der Eindruck, als würden Sum 41 es ein wenig ruhiger angehen lassen. Gleichzeitig ist der Mitsing-Faktor deutlich höher, die Moshpit-Rate existent, aber weniger ausgeprägt. Bei sieben Alben die „richtigen“ Songs auszuwählen, ist wohl für jede Band eine Herausforderung. Viele kommen vom aktuellen Album „Order in Decline“, aber vor allem auch die frühen Hits dürfen natürlich nicht fehlen.

Konfetti-Regen, Nebelfontänen, riesige Ballons und ein aufblasbarer Totenkopf, der in der zweiten Hälfte den Hintergrund der Bühne beherrscht, ein (Handy-)Lichtermeer – teils überwiegt der Pop-Faktor fast schon die Punk-Attitüde, die besonders bei den Klassikern sowohl auf als auch vor der Bühne ausgepackt wird.

Knapp 100 Minuten dauert die Show der Kanadier, und kaum ein Shirt bleibt dabei trocken. So kann die Mitte der Woche durchaus öfter gefeiert werden.

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