Theater-Kritik Wenn das Publikum im Knast sitzt: „Intra Muros“ hatte Premiere in der Europäischen Kunstakademie Trier

Trier · Gefangene unter sich: Kim Langner inszeniert „Intra Muros“ des französischen Dramatikers Alexis Michalik in der Europäischen Kunstakademie in Trier.

 In ihrer Rolle versunken: Harald Pilar von Pilchau als Richard, Anna Pircher als Alice und Luiza Braz Batista als Jeanne.

In ihrer Rolle versunken: Harald Pilar von Pilchau als Richard, Anna Pircher als Alice und Luiza Braz Batista als Jeanne.

Foto: Theater Trier/Marco Piecuch

Ein Experiment, nicht ganz freiwillig: Weil seine Karriere am Boden liegt, hat der arbeitslose Regisseur Richard einen Job als Leiter eines Theaterworkshops im örtlichen Gefängnis angenommen. Da nur zwei Insassen daran teilnehmen, will der in seiner Eitelkeit Gekränkte das Vorhaben schon abblasen. Doch auf Drängen der Sozialarbeiterin Alice bleibt er letztlich doch und arbeitet mit den beiden Gefangenen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der Hitzkopf Kevin, ein Kind der Banlieues, der sozialen Brennpunkte in französischen Städten, und der stoisch-starrköpfige Ange, der seit 28 Jahren einsitzt. Mit von der Partie ist Jeanne, Richards Ex-Frau und nun seine Assistentin.