Interview Kommissar kredenzt kurze, kuriose Krimis

Trier · Als Kommissar Overbeck der Serie „Wilsberg“ wurde er bekannt — jetzt kommt er mit einer humorvollen Lesung nach Trier in die Tufa. Roland Jankowsky sprach über seine Rolle, das Lesen und die „Goldene Berta“.

 Der Schauspieler Roland Jankowsky kommt mit seinem Lese-Programm in die Tufa Trier.

Der Schauspieler Roland Jankowsky kommt mit seinem Lese-Programm in die Tufa Trier.

Foto: Alexandra Kaumanns

Seit über 20 Jahren ist die sympathisch-tollpatschige Figur des Kommissar Overbeck in der ZDF-Krimiserie als Assistent von Hauptkommissarin Anna Springer zu sehen. Immer vermeintlich cool, aber tatsächlich springt Overbeck von einem Fettnäpfchen ins nächste. Trotzdem wurde er im Dezember 2018 von den Zuschauern und dem Fernsehmagazin rtv zum „Coolsten TV-Kommissar Deutschlands“ gewählt. Für den Schauspieler Roland Jankowsky eine große Ehre: „Gegen mich im Rennen waren Til Schweiger, Charly Hübner oder Ronald Zehrfeld, insofern war ich wirklich überrascht über die Auszeichnung.“

Obwohl Jankowsky, Jahrgang 1968, schon lange als Overbeck vor der Kamera steht, ist er der Figur noch nicht überdrüssig geworden: „Vor rund zehn Jahren gab es eine Zeit, in der ich kurz davor war, die Rolle aufzugeben.“ Doch dann habe es eine Entwicklung der Figur gegeben, angefangen bei dem Aufstieg vom „Schwenkfutter“ mit drei Sätzen zum festen Bestandteil des Teams bis hin zum weiteren dramaturgischen Ausbau der Rolle. Inzwischen wurde mit Overbeck ein klassischer Narr erschaffen. „Die anderen können durch meine Rolle besser aussehen. Gleichzeitig kann ich selbst fast alles anstellen, was mir in den Sinn kommt“, meint der gebürtige Leverkusener.

Dennoch ruht sich der Schauspieler nicht nur auf seinem Erfolg aus, vielmehr zeigt er sich vielseitig. „Im Laufe der Jahre habe ich für Theater, Film und Fernsehen gespielt, Hörspiele und Features für Radio gesprochen, Chansons gesungen und eben auch Lesungen gehalten“, berichtet Roland Jankowsky. Letztere führen ihn am Sonntag, 20. Januar, 18 Uhr, in die Tuchfabrik Trier. Das kommt beim Publikum so gut an, dass der kleine Saal nicht mehr ausreicht. Jetzt liest der 50-Jährige im großen Saal und es gibt wieder Tickets. „Schräg-kriminelle Kurzgeschichten bringe ich mit nach Trier. Ich war schon einmal hier, daher lese ich dieses Mal natürlich neue Texte vor“, kündigt Jankowsky an.

Erstmals habe er beim Krimifestival in Gießen vor über sechs Jahren Krimis vorgelesen. Damals sollte er als Überraschungsgast auftauchen. Durch einen Zufall las Jankowsky allerdings den ganzen Abend und wurde nicht nur kurz auf die Bühne gebeten. „Das hat dem Publikum – und auch mir – so gut gefallen, dass wir diese Lesungen beibehalten und weiter ausgebaut haben“, sagt er. Heute werden es immer mehr Termine, bei denen er zwischen seinen Rollen als Schauspieler und Vorleser hin- und herwechselt. Mit lebendiger Körpersprache, Querverweisen, entsprechendem Dialekt und augenzwinkernden Einlagen werden die Geschichten damit kommentiert und greifbarer. Wie amüsant das sein kann, konnten schon die Besucher der Eifel-Kulturtage 2016 bezeugen. „Ich bekam damals die „Goldene Berta“ verliehen. Das freut mich umso mehr, weil es ein Publikumspreis ist“, meint der Preisträger. Insofern ist der Schauspieler in der Region kein Unbekannter und dürfte auch mit dem neuen Programm „Wenn Overbeck (wieder) kommt“ seinen Zuhörer einen spannenden und komischen Krimiabend bieten.

Tickets kosten im Vorverkauf 19,40 Euro.

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