Lexikon De Wäin mécht gespréicheg

Nachdem wir uns in der vergangenen Woche mit dem Grundstoff für Wein, nämlich mit den Drauwen (Trauben) beschäftigt haben, wollen wir heute den fertigen Wäin (Wein) betrachten.

Lexikon: De Wäin mécht gespréicheg
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Wie auch im Hochdeutschen, so gibt es im Lëtzebuergeschen ebenfalls gudde (guten), schlechte (schlechten), schéine (schönen), sauere (saueren), gezéckerte (gezuckerten) oder auch gepantschte Wäin.

Daneben unterscheidet man natürlich roude (roten) und wäisse (weißen) Wäin. Wëlle Wäin bezeichnet den bei uns bekannten Wilden Wein.

Hat der Wäin keng/wéineg/vill Saier, hat er keine/wenig/viel Säure. 

Sagt der moselländische Winzer D‘Drauwe gin an de Wäin, se loosse sech frieden, dann werden die Weinberge geschlossen und die Lese beendet.

Folgende Ausdrücke und Redewendungen gibt es rund um den Wäin:

Wäin a Fläschen zéien

Wein in Flaschen füllen

de Wäin mécht gespréicheg

der Wein macht gesprächig

Natürlich gibt es auch im Luxemburgischen die Redewendung einem  reinen Wein einschenken – engem klore Wäin aschenken.

Wer de roude Wäin am Gesiicht huet, hat hochrote Flecken im Gesicht.

Hien drénkt all Dag säi Pättche Wäin bedeutet so viel wie: Er trinkt jeden Tag sein Glas Wein.

Am Wäin erdrénken der méi wéi am Waasser.

Im Wein ertrinken mehr als im Wasser. Übertragen: Es kommen mehr Menschen durch Alkohol zu Tode als durch Ertrinken.

Folgende Zusammensetzungen mit Wäin werden wohl am häufigsten benutzt:

Branntwäin

Brantwein, Schnaps

Mass-/Paschtoueschwäin

Messwein/Pastorenwein

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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