Lexikon Deen huet Muerten am Kapp

Getreu unserer deutschen Gemüsetradition zum sogenannten Leipziger Allerlei mit Erbsen und Möhren, widmen wir uns heute der Muert, also der Möhre.

Lexikon: Deen huet Muerten am Kapp
Foto: TV/Jakobs, Ralf

Redensarten:

D‘Muerte sin nëmmen ewéi e Fanger sou déck.

Die Möhren sind nur fingerdick.

D‘Muerte gi geschappt an a kleng Stécker geschnidden.

Die Möhren werden geschabt und in kleine Stücke geschnitten.

Weniger nett:

Deen huet Muerten am Kapp.

Wörtlich: Er hat Möhren im Kopf.

Übertragen: Er ist sehr dumm.

Deen as nach gutt fir Muerten ze trëppelen.

Wörtlich: Der ist noch gut genug, um die Möhren niederzutrampeln.

Übertragen: zu jemandem, der Plattfüße hat.

Demnach ist ein Muertentrëppler ein Plattfuß, ein Gärtner, ein trippelnder oder auch unschlüssiger, kleinlicher Mensch.

Hinweis: Im Bitburger Stadtteil Mötsch gibt es einen Karnevalsverein der Muatentrappler heißt.

Dazu auch: Eier dee Muertentrëppler domatter fäerdeg as, as et laang ze spéit.

Ehe dieser Möhrentrampler fertig ist, ist es lange zu spät. Über einen kleinen, zarten Mann.

Auch: En huet d‘Oueren sou dreckeg, et kënnt ee Muerten dra séien.

Er hat so dreckige Ohren, dass man Möhren darin säen könnte.

Weitere Begriffe mit Muert:

Muertengläf

Möhrenblätter

Muertenkapp

Dummkopf

Muertenschwanz

weiterer Spottname für Gärtner

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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