Lexikon Deen huet Muerten am Kapp
Getreu unserer deutschen Gemüsetradition zum sogenannten Leipziger Allerlei mit Erbsen und Möhren, widmen wir uns heute der Muert, also der Möhre.
Redensarten:
D‘Muerte sin nëmmen ewéi e Fanger sou déck.
Die Möhren sind nur fingerdick.
D‘Muerte gi geschappt an a kleng Stécker geschnidden.
Die Möhren werden geschabt und in kleine Stücke geschnitten.
Weniger nett:
Deen huet Muerten am Kapp.
Wörtlich: Er hat Möhren im Kopf.
Übertragen: Er ist sehr dumm.
Deen as nach gutt fir Muerten ze trëppelen.
Wörtlich: Der ist noch gut genug, um die Möhren niederzutrampeln.
Übertragen: zu jemandem, der Plattfüße hat.
Demnach ist ein Muertentrëppler ein Plattfuß, ein Gärtner, ein trippelnder oder auch unschlüssiger, kleinlicher Mensch.
Hinweis: Im Bitburger Stadtteil Mötsch gibt es einen Karnevalsverein der Muatentrappler heißt.
Dazu auch: Eier dee Muertentrëppler domatter fäerdeg as, as et laang ze spéit.
Ehe dieser Möhrentrampler fertig ist, ist es lange zu spät. Über einen kleinen, zarten Mann.
Auch: En huet d‘Oueren sou dreckeg, et kënnt ee Muerten dra séien.
Er hat so dreckige Ohren, dass man Möhren darin säen könnte.
Weitere Begriffe mit Muert:
Muertengläf
Möhrenblätter
Muertenkapp
Dummkopf
Muertenschwanz
weiterer Spottname für Gärtner
Sabine Schwadorf
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