Gefangen im Zauber des Tanzes

Einen kraftvollen Tanztheater-Sixpack bietet das Grand Théâtre im Herbst 2013. Den Auftakt macht eine märchenhafte Produktion von Angelin Preljocaj, dessen neue Arbeit "Les Nuits" taufrisch vom Kulturhauptstadt-Programm aus Marseille auf den Kirchberg kommt. Es wird viel erzählt, wenn die 18 Tänzer seiner Kompanie ihre Version der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht auf die Bühne bringen.

Orientalische Mystik in faszinierenden lebenden Bildern: Dafür ist der französische Choreograph beim Publikum des Grand Théâtre seit Jahren beliebt. "Les nuits" ist am 23. und 24. September zu sehen.
Der Luxemburger Pianist Francesco Tristano gilt als einer der unkonventionellsten und wagemutigsten seiner Zunft. Sein neuestes Experiment: Bachs "Goldberg-Variationen", John Cages "In a landscape" und Tristanos eigene Techno-Fusion vereinen sich mit dem japanischen Tänzer Saburo Teshigawara zu einem alle Genregrenzen sprengenden Kunstwerk. "Reunion" heißt der Abend, der am 19. und 20. Oktober die Bühne im Grand Théâtre erobern wird.
Der israelische Choreograph Hofesh Shechter gehört zu den Stars der britischen Tanzszene. Seine Ästhetik besteht aus hochenergetischem Tanz, körperbetonten Bewegungen und bedingungslosem Einsatz. Der Athlet unter den Ballettmeistern unterlegt seine Choreographien oft mit deftiger Rockmusik, die der gelernte Schlagzeuger selbst komponiert. "Halb Rockkonzert, halb Tanzperformance", schrieb der Deutschlandfunk über eine seiner Inszenierungen. "Sun" heißt das neue Werk, und Luxemburg hat die Ehre, die europäische Erstaufführung zu erleben. Am 25. und 26. Oktober.
"Tanzkino für fünf Tänzer und einen Kameramann" - so hat die belgische Compagnie Michèle Noiret ihre neueste Arbeit getauft. "Hors-Champ" lautet der Titel, ein Fachbegriff aus der Filmkunst, der das umfasst, was der Zuschauer hört, aber nicht sieht - wie etwa eine Stimme aus dem Off. Noiret hat für diese Kreation mit dem Cinéasten Patric Jean zusammengearbeitet und eine filmreife Szenerie geschaffen. Es geht um fünf Menschen und ihre Beziehungen. Auf dem Programm am 22. und 23. November.
Gleich zwei Mal gehört die Bühne in den letzten Wochen des Jahres dem französischen Choreographen Aurélien Bory, mit zwei ganz unterschiedlichen Produktionen. "Plexus" ist der außergewöhnlichen japanischen Tänzerin Kaori Ito gewidmet, ein intensives Körpertheater und ein sehr persönliches Porträt. Den Kontrast bietet "Azimut", ein Tanzstück, das Bory für die zwölfköpfige Groupe acrobatique de Tanger choreographiert hat. Die Tänzer aus einer großen marokkanischen Akrobatenfamilie arbeiten seit einem Jahrzehnt mit Bory zusammen und haben seither eine große internationale Karriere gemacht. Auch "Azimut" ist eine Produktion anlässlich der europäischen Kulturhauptstadt Marseille. "Plexus" am 5. und 6. November; "Azimut" am 12. und 13. Dezember.

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