Lexikon Gromperepanz und -jhang

Als eines der Grundnahrungsmittel findet die Gromper (Kartoffel) auf vielfältige Weise Eingang in den luxemburgischen Sprachgebrauch. Heute geht es zum letzten Mal um die Gromper, Buppen, Padatten oder Patatten.

Ungewöhnlich ist daher natürlich auch nicht, dass es manch einer mit Kartoffeln übertreibt. Prompt folgen Begriffe wie Gromperebauch für Dickwanst, Gromperepanz für Schmerbauch oder Gromperefréisser für Kartoffelfresser. Letzteres wurde und wird allerdings häufiger abschätzig verwendet für einen armen Schlucker. Die Steigerungsform wäre dann Hongerlidder (Hungerleider).

Aber auch für die Luxemburger Soldaten gab es zur Zeit der „Freiwilligenkompanie“ unter deutscher Besatzung in den 1940er Jahren einen Begriff, der sie mit der Gromper verbunden hat: den Gromperejhang als Vernennung dafür, dass sie mit der deutschen Polizei kooperierten.

Was die speziellen Kartoffelgerichte im Luxemburgischen angeht, so haben wir bereits einige Male über Gromperekichelcher, gebootschte Gromperen und Fritten berichtet. Mehrere Namen gibt es zudem für Gromperepüree, nämlich Gromperebrulli oder Gromperetéitsch. All dies wird ergänzt vom Gromperezalot (Kartoffelsalat) und der Gromperenzopp (Kartoffelsuppe).

Einige Begriffe rund um die Pflanzung, Pflege und Ernte seien zum Abschluss noch angeführt:

Gromperebléi

Kartoffelblüte

Gromperebock  oder Gromperekiewerlek

Kartoffelkäfer

Gromperehierscht oder Gromperezäit

Kartoffelernte

Gromperekrankhät

Kräuselkrankheit

Gromperemount

Oktober

Grompereschiel

Kartoffelschale

Gromperestéck

Kartoffelacker

 

Sabine Schwadorf

Mehr aus dem Lëtzebuergeschen im Buch „Luxemburger Allerlei“ von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro

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