Luxemburg braucht die nächsten Jahre noch mehr Grenzgänger

Luxemburg · Die Zahl der Grenzgänger, die in Luxemburg arbeiten, könnte sich in den nächsten 50 Jahren verfünffachen. Grund: Es wird mehr Arbeitsplätze, mehr Ältere und weniger Zuwanderer im Nachbarland geben.

Luxemburg braucht die nächsten Jahre noch mehr Grenzgänger
Foto: Friedemann Vetter

(wie) Die Statistiker in Luxemburg sind optimistisch. Luxemburg wird in den nächsten 50 Jahren wachsen: Bevölkerung, Arbeitsplätze, Wirtschaft. 775.000 Menschen könnten 2060 im Großherzogtum leben, 275.000 mehr als derzeit. Statt 351.000 Arbeitsstellen wird es nach Ansicht der Statistiker im Idealfall bis zu einer Million geben. Doch die Stellen können nicht allein von Luxemburgern und Zuwanderern besetzt werden, zumal der Anteil der über 65-Jährigen deutlich steigen wird, von heute 14 Prozent auf ein Viertel der Bevölkerung in 50 Jahren; und die Zahl der Zuwanderer könnte zurückgehen.

Die Statistiker gehen davon aus, dass zwischen 160.000 und 350.000 Arbeitnehmer in Luxemburg leben werden - zu wenige, um alle Stellen zu besetzen. Daher werden weiterhin Grenzgänger gebraucht, mehr als heute. Bei einer Million Arbeitsplätze würden mehr als die Hälfte - 685.0000 - mit Pendlern aus Frankreich, Deutschland und Belgien besetzt werden. Derzeit arbeiten rund 136.000 sogenannte Frontaliers aus den Nachbarländern in Luxemburg, 30.000 davon kommen aus der Region.

Die Prognosen scheinen durchaus realistisch. Die Bevölkerung im Großherzogtum ist von 1980 bis heute um 160.000 Einwohner gewachsen. Im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der Beschäftigten von 137.000 auf heute 351.000. Allein in den vergangenen Jahr wurden über 100.000 neue Stellen in Luxemburg geschaffen. Das spiegelt sich auch in der gewachsenen Zahl der Grenzgänger, 1980 waren es gerade mal 11.900 Beschäftigte aus Frankreich, Deutschland und Belgien, die jeden Tag über die Grenze nach Luxemburg zum Arbeiten fuhren, 1500 davon waren Deutsche. Bis heute hat sich die Zahl der Pendler mehr als verzehnfacht.

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