Schweizer Politiker vergleicht Juncker mit Hitler

Luxemburg/Herrliberg · Aufregung in Luxemburg: Der bekannte nationalkonservative Schweizer Politiker Christoph Blocher (Schweizerische Volkspartei, SVP) hat den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker mit Hitler verglichen. Auslöser der Äußerungen war ein Interview Junckers, in dem er die Nicht-EU-Mitgliedschaft der Schweiz als „geostrategisches Unding“ bezeichnet hatte.

(r.g.) Juncker hatte Mitte Dezember in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ den Wunsch geäußert, dass die Schweiz zur EU beitritt und gesagt: „Es bleibt nämlich ein geostrategisches Unding, dass wir diesen weißen Fleck auf der europäischen Landkarte haben.“

Diesen Satz hatte der konservative Schweizer Politiker Christoph Blocher auf (Schweizerische Volkspartei, SVP) auf seiner Internetseite teleblocher.ch aufgegriffen. Dort gibt Blocher wöchentlich einem Journalisten ein Videointerview. Blocher (70) sagte wörtlich: „Das sind ja Töne, die ich 70 Jahre nicht mehr gehört habe, die da in die Schweiz hineingekommen sind.“ Junckers Begriff vom „geostrategischen Unding“ kommentierte Blocher so: „Das ist nicht eimal ein Ding, geschweige denn ein Land. Das sollte schon lange aus der Landkarte verschwinden. Das ist ja unglaublich! So hat der Hitler geredet und gesagt, die Schweiz, das freche Stachelschwein und solches Zeug.“

Offenbar wusste Blocher den dienstältesten Ministerpräsidenten in der EU zunächst nicht richtig zu verorten: „Das ist der Chef von den Euro-Staaten, die den Euro haben..“, sagte Blocher, und Interviewer Matthias Ackeret soufflierte: „...der Luxemburger Ministerpräsident...“

Von Jean-Claude Juncker ist bislang noch keine Reaktion auf den Vergleich Blochers zu vernehmen, aber die Luxemburgischen Zeitungen brachten die Aussagen Blochers groß auf ihren Internetseiten.

Die äußerungen Blochers sind auf der Internetseite teleblocher.ch nachzuhören in einem Video-Interview (etwa ab Minute 11).

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