Luxemburg Luxemburger Banken erzielen besseres Ergebnis

Luxemburg · Höhere Kosten, aber auch höhere Einnahmen: Ein Plus von knapp zehn Prozent lässt Branche wieder hoffen.

 Freude bei Luxemburgs Banken: Die 121 Institute haben im ersten Halbjahr des Jahres 2022 ein besseres Ergebnis erwirtschaftet.

Freude bei Luxemburgs Banken: Die 121 Institute haben im ersten Halbjahr des Jahres 2022 ein besseres Ergebnis erwirtschaftet.

Foto: Vetter, Friedemann

Europa- und weltweit hat der Bankenplatz Luxemburg zwar an Bedeutung verloren. Laut dem Global Financial Centres Index (GFCI) gilt der Finanzplatz im internationalen Vergleich mittlerweile nur noch als die Nummer 27 weltweit, in Europa ist er nicht einmal mehr in der Liga der Top 5 vertreten. Doch die Branche im Großherzogtum kann ein wenig aufatmen: So hat die Luxemburger Finanzaufsichtsbehörde, die CSSF, positive Ergebnisse des Sektors veröffentlicht. Für das erste Halbjahr dieses Jahres beläuft sich das Ergebnis vor Rückstellungen und Steuern auf 3,04 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg von 9,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres – und das trotz eines deutlichen Anstiegs der Kosten. Besonders auffällig dabei ist, dass der Anstieg allein in den vergangenen drei Monaten bei knapp 36 Prozent liegt.

Der reine Gewinn der Branche beläuft sich laut CSSF auf gut 1,6 Milliarden Euro. Im Jahresvergleich verzeichnete es einen erheblichen Rückgang um 27,8 Prozent, „aufgrund von Rückstellungen, die durch die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verursacht wurden“, teilt die CSSF mit.

Was ebenfalls auffällt: Die Banken in Luxemburg scheinen wieder bessere Geschäfte zu machen als im Vorjahr, denn die Zinsmarge als Kennziffer dafür ist um fast 28 Prozent angestiegen. Und was zudem positiv ist: 71 Prozent der Institute am Luxemburger Finanzplatz verzeichnen diesen Anstieg der Zinsmarge.  

 Ein Grund für diesen Anstieg könnte laut der CSSF die Zunahme des mit der Vermögensverwaltung verbundenen Vermögensvolumens sein. Ein weiterer Grund dürfte aber auch die Stärkung des US-Dollars sein. Denn die meisten Transaktionen an den Aktienmärkten werden in US-Dollar abgewickelt, der in den letzten drei Monaten an Wert gewonnen hat. Diese Entwicklung hat auch dazu geführt, dass im Durchschnitt die Luxemburger Banken sehr effizient arbeiten. Das relevante Verhältnis von Aufwand und Ertrag liegt bei 57 Prozent, heißt: Um einen Euro Ertrag zu erwirtschaften, müssen sie nur 57 Cent einsetzen. Allerdings ist die Spanne zwischen einzelnen Häusern enorm: Immerhin 28 von 121 Banken aktuell in Luxemburg haben ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis von über 100 Prozent.

* Dieser Text ist eine überarbeitete Version mit angepassten Werten.

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