ABC der Tumorerkrankungen

Trier · Sie möchten sich noch intensiver mit dem Thema Tumorerkrankungen befassen? Dann können Sie hier alle interessanten Begriffe und deren Definitionen nachlesen.

akut
Plötzlich einsetzend, heftig; von kurzer Dauer; im Gegensatz zu > chronisch

Anämie
Blutarmut (zu wenig rote Blutkörperchen); eine Sonderform der Blutarmut ist die perniziöse Anämie, die auftritt, wenn der Körper zu wenig Vitamin B12 hat

Antigen, Prostata-spezifisches (PSA)
Eiweiß, das nur in der > Prostata gebildet wird. Jede Erkrankung der Prostata - gutartig, bösartig und Entzündungen - kann zu PSA-Erhöhungen führen. Ein erhöhter PSA-Wert, der zum Beispiel im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung erhoben wird, muss als Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung gewertet werden und zu weiteren Untersuchungen führen; > Tumormarker

Benzo[a]pyren
Nachweissubstanz für etwa 100 Verbindungen (Kohlenwasserstoffe, polyzyklische aromatische, PAK), die zum Beispiel beim Verbrennen von Holz, Kohle oder Heizöl entstehen und stark krebserzeugend sind (Teerkrebs)

chronisch
Langsam verlaufend, sich langsam entwickelnd, lang anhaltend; im Gegensatz zu > akut

Diabetes mellitus
Zuckerkrankheit, erhöhter Zuckerspiegel im Blut, der entsteht, wenn die Bauchspeicheldrüse zu wenig > Insulin produziert

Endoskopie
Körperhohlräume und Hohlorgane lassen sich mit Hilfe eines beweglichen Schlauches ausleuchten und betrachten ("spiegeln"). In dem Schlauch steckt ein optisches System. Während einer Endoskopie kann der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie) oder sogar eine endoskopische Operation durchführen. Eine weiterführende Diagnostik ist durch die Kombination der Endoskopie mit Röntgenaufnahmen oder Ultraschall möglich.

Enzyme
Eiweißstoffe im menschlichen Körper, die ganz verschiedene Aufgaben haben; Enzymgemische werden zum Beispiel von der Magen-Darm-Schleimhaut, von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse produziert und werden dafür benötigt, Nahrungsstoffe zu zerkleinern und zu verarbeiten

Epithelgewebe
Ein- oder mehrschichtiger Zellverband, der die innere oder äußere Körperoberfläche bedeckt

Gastroskopie
Magenspiegelung; mit Hilfe eines beweglichen Schlauches wird die Magenschleimhaut ausgeleuchtet und betrachtet ("spiegeln"). In dem Schlauch steckt ein optisches System. Während der Untersuchung kann der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie) oder sogar eine endoskopische Operation durchführen; > Endoskopie

Gestagen
> Hormon des weiblichen Eierstocks; wird unter anderem benötigt, um eine Schwangerschaft vorzubereiten und zu erhalten; das wichtigste Gestagen ist das > Progesteron; > Östrogen

Granulozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die eine große Bedeutung für die eigentliche Infektionsabwehr (gegen Bakterien und Pilze) haben; > Leukozyten

Hämocculttest
Test, um im Stuhl verborgenes, nicht sichtbares Blut nachzuweisen, wird bei der Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt

Hormon
Botenstoff des Körpers, der in spezialisierten Zellen und Geweben hergestellt wird; Hormone erreichen ihren Wirkort entweder auf dem Blutweg (hämatogen) oder auf dem Lymphweg (lymphogen)

Insulin
Blutzucker senkendes und Glykogen aufbauendes > Hormon, das in "Inseln" der Bauchspeicheldrüse gebildet wird; Insulin ist lebensnotwendig, um im Organismus die normale Blutzuckerkonzentration zu erhalten

Karzinom
Geschwulst, die aus Deckgewebe ( > Epithelgewebe) entsteht; Karzinome besitzen viele Formen, die sich z.B. in Bezug auf den Gewebeaufbau und das Wachstum unterscheiden: etwa Adenokarzinom = von Drüsen ausgehend, Plattenepithelkarzinom = von Plattenepithel tragenden Schleimhäuten ausgehend

Kolon (auch Colon)
Zwischen Blinddarm und Mastdarm gelegener längster Teil des Dickdarms

Kolposkopie
Betrachtung des Muttermundes (Portio) und des Gebärmutterhalseingangs durch ein Vergrößerungsglas; > Endoskopie

Leukämie
Bösartige Erkrankung der Organe, die für die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen verantwortlich sind (unter anderem Knochenmark und Lymphsystem); bei Leukämiekranken ist der normale Ablauf der Zellproduktion gestört: Die Zellen teilen sich unkontrolliert und ungehemmt, sie reifen nicht aus und können ihre eigentliche Funktion nicht übernehmen. Man unterscheidet zwischen > akuten Leukämieformen, die schnell und heftig auftreten, und
> chronischen, die sich langsam entwickeln.

Leukozyten
Weiße Blutkörperchen; sie spielen die Hauptrolle im Kampf des Körpers gegen Infektionen. Diese Zellen sind in drei Hauptgruppen unterteilt: > Granulozyten, > Lymphozyten, > Monozyten. Beim gesunden Menschen ist nur ein geringer Teil der im Körper vorhandenen Leukozyten im Blut zu finden; die meisten Leukozyten befinden sich im Knochenmark beziehungsweise in verschiedenen Organen und Geweben. Eine Erhöhung der Leukozytenzahl im Blut deutet auf eine Krankheit hin.

lymphatisch
Mit > Lymphe und > Lymphknoten zusammenhängend

Lymphe
Gewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahen Venen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt

Lymphknoten
Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser ( > Lymphe) einer Körperregion. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen
(besonders > Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen. Somit sind die Lymphknoten wichtiger Teil des Immunsystems. Die oft verwendete Bezeichnung
Lymphdrüsen ist missverständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen.

Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die bei der Abwehr von Krankheiten und Fremdstoffen mitwirken, mit den beiden Unterarten B-Lymphozyten und T-Lymphozyten; von den Lymphozyten befindet sich nur ein kleiner Teil im Blut, die meisten befinden sich in den lymphatischen Organen (wie Thymusdrüse und Milz), wo sie sich vermehren.

Mammographie
Röntgendarstellung der Brustdrüse; nach wie vor die aussagekräftigste technische Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs, da auch noch nicht tastbare > Tumoren zu erkennen sind; die endgültige diagnostische Zuordnung einer Geschwulst ist aber letztlich nur durch die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe möglich

Mastopathie
Gutartige Veränderung im Drüsengewebe der Brust, die durch die weiblichen > Hormone ( > Östrogene) beeinflusst wird; kann zur Bildung von kleinen Zysten führen. Eine Mastopathie tritt vor allem zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr auf.

Metastase
Tochtergeschwulst, die entsteht, wenn Tumorzellen aus dem ursprünglichen Krankheitsherd verstreut werden; Fernmetastase: Metastase, die fern des ursprünglichen > Tumors angetroffen wird. Eine Metastasierung kann über den Blutweg (hämatogen) oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) erfolgen.

Monoblasten
Vorläuferzellen von > Monozyten; > Leukozyten

Monozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen; Monozyten und > Granulozyten töten Bakterien dadurch, dass sie diese auffressen; bei einem Mangel dieser Zellen ist die unspezifische Abwehr des Körpers beeinträchtigt; > Leukozyten

Myeloblasten
Vorläuferzellen von > Granulozyten

Myeloisch
Die normalerweise im Knochenmark erfolgende Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den > Granulozyten, betreffend

Nitrosamine
Stark krebserzeugende Stoffe; entstehen aus Nitrit bzw. aus durch Bakterien verändertes Nitrat und Eiweißabkömmlingen (Amine)

Östrogen / Antiöstrogen
Weibliches Geschlechtshormon, das Zellteilungs- und Wachstumseffekte an den weiblichen Geschlechtsorganen (z.B. Schleimhaut und Muskulatur der Gebärmutter, Brustdrüse) auslöst. Östrogen wird in den Eierstöcken, den Nebennieren und in geringem Umfang im Fettgewebe gebildet. Antiöstrogene sind Substanzen, die die Wirkung der
natürlichen Östrogene hemmen und im Rahmen einer Hormontherapie eingesetzt werden können.

palliativ
Leitet sich ab von lat. Pallium (der Mantel) bzw. von palliare (mit dem Mantel bedecken, lindern). Die palliative Therapie hat besondere Bedeutung, wenn die Heilung eines Krebspatienten nicht mehr möglich ist. Im medizinischen Bereich stehen eine intensive Schmerztherapie und die Linderung anderer krankheitsbedingter > Symptome im Vordergrund.

Pankreas
Bauchspeicheldrüse; lebensnotwendiges Organ; produziert täglich ca. 1,5 l Pankreassaft, der Nahrungsbestandteile aufschließt; produziert die > Hormone > Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel kontrollieren und regeln

Palpation
Tastuntersuchung

Polyp
Gutartige Gewebewucherung der Schleimhaut, die als gestielte Vorwölbung in Erscheinung tritt (z.B. Dickdarmpolypen). Ein Darmpolyp kann eine Vorstufe von Darmkrebs sein

präklinisch
Vor der klinischen Behandlung

Progesteron
Gelbkörperhormon, weibliches Geschlechtshormon; wichtigstes natürliches > Gestagen, das mit > Östrogen nahezu alle weiblichen Fortpflanzungsorgane steuert

Prognose
Heilungsaussicht, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf

Prostata
Vorsteherdrüse; kastaniengroßes Organ, das direkt unterhalb der Blase beim Mann die Harnröhre umschließt und die Samenflüssigkeit produziert; > Antigen, prostataspezifisches

Rektoskopie
Spiegelung des Mastdarms; Betrachtung der Mastdarmschleimhaut durch ein biegsames Rohr mit optischem System;
> Endoskopie

Rektum
Mastdarm; Endstück des Dickdarms, verbindet Dickdarm und Enddarm (After)

Screening
(engl. screen = Bildschirm / durchsieben); Reihenuntersuchung einer Bevölkerungsgruppe, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen (z.B. Mammographie-Screening)

Sekret
Von Zellen, Drüsen oder Schleimhäuten abgesonderte Flüssigkeit

Stimulation
Anregung

Symptom
Krankheitszeichen

Testosteron
Männliches Geschlechtshormon, das in den Hoden produziert wird; reguliert die männlichen Geschlechtsorgane,
-merkmale und -funktionen

Tumor
Allgemein jede umschriebene Schwellung (Geschwulst) von Körpergewebe; im engeren Sinne gutartige oder bösartige, unkontrolliert wachsende Zellwucherungen, die im gesamten Körper auftreten können

Tumormarker
Stoffe, deren Nachweis oder genauer gesagt erhöhte Konzentration im Blut einen Zusammenhang mit dem Vorhandensein und / oder dem Verlauf von bösartigen > Tumoren aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch nicht zwangsläufig mit dem Auftreten eines Tumors verbunden und können in geringen Mengen (Normalbereich) auch
bei Gesunden vorkommen. Sie eignen sich deshalb nicht so sehr als Suchmethode zur Erstdiagnose eines Tumors, sondern besonders für die Verlaufskontrollen von bekannten Tumorleiden.

Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgeworfen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem Empfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechende Bilder umgewandelt. Man kann mit dieser Methode
die Aktionen beweglicher Organe (z.B. Herz oder Darm) verfolgen. Eine Strahlenbelastung tritt nicht auf.

Zyste
Ein- oder mehrkammerige, durch eine Kapsel abgeschlossene, sackartige Geschwulst mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt

Zytostatikum (Pl. Zytostatika)
Medikament, das das Wachstum von Tumorzellen hemmt, aber auch gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen kann. Ziel ist dabei, die Zellteilung zu verhindern; Zytostatika werden in einer > Chemotherapie eingesetzt

Aus: Die blauen Ratgeber http://www.krebshilfe.de/wir-informieren/material-fuer-betroffene/blaue-ratgeber.html?L=0 - Ihr Krebsrisiko/Sind Sie gefährdet?, c/o Deutsche Krebshilfe/Deutsche krebsgesellschaft

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