Gesundheit Klarheit über die Schaufensterkrankheit

Trier  · Vier Mediziner standen unseren Lesern Rede und Antwort. Hier eine Auswahl an Fragen und Tipps.

Welche Beschwerden bereitet die Schaufensterkrankheit?

Dr. med. Claus Jochem, Internist und Angiologe mit Schwerpunktpraxis für Gefäßerkrankungen in Trier: Typischerweise treten die Schmerzen während des  Gehens im Wadenbereich auf. Manchmal kommt es auch zu Schmerzen im Oberschenkel oder im Gesäß,  dann, wenn die Durchblutungsstörungen im Beckenbereich sind. Mithilfe eines Gefäß-Ultraschalls kann ein Facharzt feststellen, um welche Erkrankung es sich handelt.

Ich kann keine weiteren Strecken gehen, muss häufig stehenbleiben, weil die Wade schmerzt. Nach ein, zwei Minuten ist es dann besser. Mein Orthopäde findet keine Ursache.

Dr. med. Jürgen Veit, Internist, Angiologe und Phlebologe mit Schwerpunktpraxis in Trier: Die Beschwerden, die Sie schildern, sind typisch für eine Durchblutungsstörung der Beine. Die „Schaufensterkrankheit“ kann auf eine Herz-Kreislauferkrankung hinweisen, sie ist keine Bagatelle, sondern muss ernst genommen werden.  Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt und suchen Sie einen Gefäßspezialisten auf.

Wie kann ich einer Durchblutungsstörung vorbeugen?

Dr. med. Elmar Mertiny, ärztlicher Leiter der Sektion Sonographie und  Facharzt für Angiologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier: In erster Linie geht es darum, Risikofaktoren zu erkennen und auszuschalten. Dazu zählen Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes, erhöhte Blutfette und eine genetische Veranlagung. Diese Faktoren können im Zusammenspiel zu Durchblutungsstörungen führen. Vorbeugung bedeutet, sich ausreichend zu bewegen, aufs Rauchen zu verzichten und auf eine ausgewogene, möglichst fettreduzierte Ernährung zu achten.  Treten in der Familie gehäuft in jüngeren Jahren Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auf, dann sollte man sich vom Hausarzt daraufhin untersuchen lassen.

Vor zwei Jahren hatte ich eine Gefäßoperation und bin sehr zufrieden. Muss ich die verordneten Medikamente weiterhin nehmen?

Dr. med. Christina Schneider, Oberärztin der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Sektionsleiterin Gefäßchirurgie im Brüderkrankenhaus Trier:  Die Operation ist nur ein Teil der Behandlung. Die Grunderkrankung, die Arteriosklerose, wird nicht geheilt. Nehmen Sie Ihre Medikamente weiter, leben Sie gesund und lassen Sie den Bypass kontrollieren.

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