Trier. Ein Blick in die Supermarkt-Regale verrät: Bio-Produkte sind im Trend. Jede größere Handelskette hat Lebensmittel aus ökologischem Anbau im Sortiment. Worauf man im Vorfeld eines Einkaufs achten sollte, hat der TV zusammengefasst.

Was heißt eigentlich "Bio"?

Die Bezeichnung "Bio" erhalten Produkte, die nach den Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft entstanden sind. "Die ökologische Landwirtschaft ist besonders umwelt- und ressourcenschonend und verzichtet auf chemischen und synthetischen Pflanzenschutz und Düngemittel. Zudem ist Gentechnik ausgeschlossen", erklärt Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Für die Tierhaltung bedeute dies, dass die Tiere mehr Platz und Auslauf haben und nur ökologische Futtermittel erhalten. Bei der Weiterverarbeitung dürften darüber hinaus weniger Zusatzstoffe wie zum Beispiel Konservierungs- und Farbstoffe verwendet werden.

Gibt es einen Unterschied zwischen Bio und Öko?

Nein, die beiden Begriffe können synonym verwendet werden. Lebensmittel, die mit Begriffen wie "unbehandelt" oder "naturnah" beworben werden, sind hingegen keine Bio-Produkte. "Nur wo ,Bio' draufsteht, ist auch ,Bio' drin", sagt Umbach.

Wie erklärt sich der Trend hin zu Bio?

"Der Bio-Boom der vergangenen Jahr hat damit zu tun, dass die Verbraucher bequem an die Produkte kommen, da sie nicht mehr nur in Bio-Läden, sondern auch in Supermärkten und bei Discountern angeboten werden", sagt Umbach. Mittlerweile sei jedoch eine Sättigung zu verzeichnen. "Das mag damit zu tun haben, dass Bio-Produkte im Schnitt immer noch teurer sind. In Zeiten, wenn das Geld knapp ist, müssen die Verbraucher stärker darauf achten, wofür sie es ausgeben."

Sind Bio-Produkte tatsächlich gesünder?

Untersuchungen der Lebensmittelüberwachung haben ergeben, dass Produkte aus ökologischer Landwirtschaft nahezu schadstofffrei sind, was sie auch gesünder macht. Darüber hinaus zeigen nach Angaben Umbachs weitere Untersuchungen, dass Öko-Produkte vermehrt positive Inhaltsstoffe enthalten und zum Beispiel einen höheren Vitamingehalt haben. "Allerdings sind nicht alle Produkte, die das Bio-Siegel tragen, zwangsläufig auch gute Produkte", gibt Ernährungsexpertin Umbach zu bedenken. Bio-Lebensmittel sollten möglichst naturbelassen und unverarbeitet sein. Das sei bei einer Bio-Tütensuppe vermutlich nicht mehr der Fall.

Wie sind Bio-Produkte gekennzeichnet?

Das sechseckige, grüne staatliche Bio-Siegel macht Öko-Produkte für die Verbraucher eindeutig erkennbar. Produkte, die dieses Siegel tragen, entsprechen einem Mindeststandard, der europaweit einheitlich und in der EU-Ökoverordnung festgelegt ist. Betriebe, die mit diesem Siegel auf ihren Produkten werben wollen, müssen sich einmal im Jahr von einer Kontrollstelle überprüfen lassen.

Daneben gibt es die Zeichen der Bio-Anbauverbände - beispielsweise demeter, Bioland oder Naturland. Diese Anbauverbände haben eigene und sogar teils strengere Vorschriften. "Man könnte sagen, die EU hat mit ihrer Verordnung die Basis festgelegt, und dann gibt es noch die Deluxe-Varianten", so Umbach. Zudem biete mittlerweile fast jede Handelskette eine Bio-Marke an und habe dafür ein eigenes Logo.

Ab Juli 2010 soll es darüber hinaus EU-weit ein einheitliches Zeichen geben, mit dem Bio-Produkte verpflichtend gekennzeichnet werden müssen. Das sechseckige Bio-Siegel ist zurzeit nur eine freiwillige Angelegenheit.

Weiterführende Informationen rund um das Thema "Bio" hat die Verbraucherzentrale auf der Website www.allesoeko.net zusammengefasst.