Alles Gesund

Die Arteriosklerose ist so alt wie die Menschheit und kommt in allen Völkern vor. Computertomographische Untersuchungen an ägyptischen Mumien haben gezeigt, dass die Menschen bereits vor 3000 Jahren an Arteriosklerose litten.

 Detlef Ockert.Foto: privat

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In der Bundesrepublik sterben etwa 340 000 Menschen jährlich an Arteriosklerose, deutlich mehr als an Krebs. Obwohl dies so ist und wir die Faktoren kennen, die ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Arteriosklerose darstellen, wie Rauchen, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit: Die eigentliche Ursache der Erkrankung kennen wir nicht. Damit ist die Erkrankung auch nicht kausal zu behandeln. Wir wissen heute, dass die Arteriosklerose mit einer Entzündungsreaktion zusammenhängt. Aus zahlreichen genetischen Untersuchungen der arteriosklerotischen Ablagerungen in menschlichen Gefäßen konnten Teile des Erbguts von Viren und Bakterien festgestellt werden. Bei Infektionen kommt es zu einem vermehrten Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Die Arteriosklerose befällt nicht alle Gefäßprovinzen und alle gleich schwer. So wissen wir, dass bestimmte Abschnitte von Gefäßen so gut wie nie von Arteriosklerose befallen werden. Auch erhöhte Blutfette stellen ein deutlich erhöhtes Risiko der Erkrankung dar, wobei besonders das Cholesterin in der Diskussion ist. Deshalb spielt die Kontrolle der Blutfettwerte eine wichtige Rolle in der Vorbeugung und Therapie der Arteriosklerose. Wodurch kann man das Risiko einer Arteriosklerose reduzieren? Erstens regelmäßige körperliche Bewegung - dazu zählen dreimal in der Woche etwa 30 Minuten Ausdauertraining. Das führt in den meisten Fällen zu einer Reduktion der Körperfette. Häufig lassen sich hierdurch auch Blutdruck und Blutzuckerwerte senken. Zweitens eine gesunde Ernährung, etwa eine sogenannte "mediterrane Diät", mit viel Gemüse, Fisch und Olivenöl. Drittens die Vermeidung oder der Abbau von Stress. Dass Stress zur Arteriosklerose führt, ist schon lange bekannt. Da wir uns dem häufig nicht entziehen können, sind regelmäßige körperliche Bewegung und gesunde Ernährung außerordentlich wichtig. Dr. Detlef Ockert ist Chefarzt und Facharzt für Chirurgie, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Kolumnen lesen Sie auch unter volksfreund.de/kolumnen

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