Benimm Dich

Als Statussymbol taugt das Handy längst nicht mehr - jeder hat eins. Dass jeder ein Handy besitzt und auf seinen Einsatz kaum jemals verzichten mag, heißt nun aber nicht, dass das Handy auch überall und immer toleriert oder gar gern gesehen wird.

Es versteht sich hoffentlich inzwischen von selbst, dass das Handy im Konzert, Theater, Kino, Wartezimmer oder Restaurant, aber auch in Vorlesungen, Seminaren oder im Unterricht, auf Empfängen und allen offiziellen Veranstaltungen auszuschalten oder wenigsten auf lautlos zu stellen ist. Selbstverständlich ist es auch ein Fauxpas, während Geschäftsbesprechungen, Kundengesprächen, Meetings oder Konferenzen und Vorstellungsgesprächen das Handy bedenkenlos klingeln zu lassen. Eine der gröbsten Unhöflichkeiten im Zusammenhang mit der Handybenutzung wäre es, das Handy während eines Gespräches auf den Tisch, gar auf den Esstisch im Restaurant, zu legen. Wird doch mit dieser Geste nonverbal kommuniziert: "Unser Gespräch ist mir nicht so wichtig, ich wäre jederzeit bereit, es zu unterbrechen." Erwarten Sie einen ganz wichtigen Anruf? Dann entschuldigen Sie sich vorher (!) dafür, und sobald Sie der - natürlich tonlose - Anruf erreicht, verlassen Sie umgehend den Raum, erledigen Ihr Telefonat zügig und kommen mit ausgeschaltetem Handy an den Ort des Geschehens zurück. Jetzt schadet es nichts, sich noch einmal zu entschuldigen. Sollten Sie einen Anruf in Gegenwart Dritter annehmen müssen, achten Sie unbedingt darauf, nicht indiskret zu sein. Schließlich zwingen Sie unbeteiligte Personen quasi dazu, ein erziehungsbedingtes Tabu zu verletzen, nämlich bei Unterhaltungen, die einen nichts angehen, mitzuhören. Im Übrigen: Geben Sie dem Klingelzeichen den Vorzug, das für Sie auch wirklich als Visitenkarte gelten könnte. Aus Salka Schwarz: "Renaissance der Höflichkeit. Fragen zur Etikette im 21. Jahrhundert". Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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