Billig-Motorsägen aus China landen im Schredder

4450 mangelhafte Motorsägen aus chinesischer Produktion sind auf Anweisung der Marktüberwachung des Regierungspräsidiums in Darmstadt zu 20 Tonnen Schrott geschreddert worden.

Darmstadt. (red) Die Behörde vernichtete 4450 Billig-Motorsägen, bei denen schwere Sicherheitsmängel festgestellt worden waren. Unter anderem war die Kettenbremszeit zu lang und der vordere Handschutz, und der Griff zerbrachen zu leicht. Mangelnde Festigkeit des vorderen Griffs, fehlende Typenschilder sowie Abgaswerte weit jenseits der gesetzlich zulässigen Höchstwerte waren weitere Mängel, die festgestellt wurden.

Es gab für diese Sägen zudem keine gültigen Baumusterprüfbescheinigungen, die Kettensägen gemäß der Maschinenrichtlinie haben müssen.

Die Sägen entsprachen somit in mehreren Punkten nicht den europaweit geltenden gesetzlichen Vorschriften und stellten eine echte Gefahr für den Verbraucher dar.

Die gefährlichen Sägen mit den Fantasienamen PowerHaus und KrafTWelle waren von fahrenden Händlern an Haustüren, auf Flohmärkten oder über das Internet verkauft worden. Sie wurden bei einer Durchsuchung in einem südhessischen Unternehmen sichergestellt.

Etwa die Hälfte sah Produkten des deutschen Markenherstellers Stihl farblich täuschend ähnlich und verletzte dabei die für Stihl EU-weit geschützte Farbmarke. Im Oktober 2010 hatte das Regierungspräsidium Darmstadt als zuständige Marktaufsichtsbehörde eine Verfügung erlassen, in der das Inverkehrbringen solcher oder ähnlicher Motorsägen untersagt wurde. Außerdem wurden öffentliche Rückrufe auch bei Vertriebspartnern verfügt und mehrere Zwangsgeldandrohungen ausgesprochen.

Damit hat nach Angaben des Präsidiums erstmals bei Motorsägen eine europäische Marktaufsichtsbehörde in diesem Umfang geltendes EU-Recht mit für den Beklagten spürbaren Konsequenzen umgesetzt.

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