Breit streuen, intensiv informieren

Trier · Bis zum 14. Dezember läuft noch das Planspiel Börse, an dem alleine rund 400 Schüler-Spielgruppen aus der Region teilnehmen. Für den Endspurt der Börsensimulation gibt es heute Tipps von Anlage-Experten der beteiligten Sparkassen.

Breit streuen, intensiv informieren
Foto: Dominik Scheid (g_mehrw
Breit streuen, intensiv informieren
Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"
Breit streuen, intensiv informieren
Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"
Breit streuen, intensiv informieren
Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Trier. "Wird Donald Trump gewählt, rasen die Börsen weltweit nach unten." Diese Einschätzung gab es von vielen Wertpapierexperten. Trump wurde gewählt, und der US-Leitindex Dow Jones erreichte gerade sein Allzeithoch. An den Börsen geht es derzeit auf und ab. Das erleben auch die rund 400 Schüler-Spielgruppen aus der Region, die seit 5. Oktober am Planspiel Börse teilnehmen.
Bis zum 14. Dezember können sie mit ihrem virtuellen Kapital noch auf dem Aktienparkett handeln - und heute gibt es Tipps von vier Experten der regionalen Sparkassen. "Bis zum Ende des Planspiels wird sich der Dax nur marginal nach oben bewegen, am Ende des Jahres steht er höchstens auf 11 000 Punkten. Im Gegensatz zur Vergangenheit wird es wohl keine Jahresend-Rallye geben", sagt Alexander Teggers von der Sparkasse Trier.
Angesicht der sehr wechselhaften Entwicklung der vergangenen Wochen und Monate gebe es auch keine Branche, die die Schüler bevorzugen sollten: "Bankaktien und Pharmatitel sind schon gestiegen, da kann man nur schwer vorhersagen, ob sich dieser Höhenflug fortsetzt", sagt Teggers, der zudem die "Ausläufer" der Trump-Wahl für bedeutsam hält: "Für die export-orientierte deutsche Wirtschaft wird Trumps Haltung zu Handelsabkommen wichtig werden."
Für Mario Schmidt, Anlageberater der Kreissparkasse Vulkaneifel, sind fünf bis zehn Aktien mit einem Volumen von jeweils bis zu 5000 Euro im Depot der Planspiel-Börse-Teilnehmer ideal. "Mit nur zwei, drei verschiedenen Papieren ist eine gute Streuung nicht möglich. Und in einzelnen Branchen nicht auf mehrere Werte setzen, sondern sich auf einen Toptitel konzentrieren."
In den vergangenen Jahren hatte er den Schülern geraten, in Autowerte zu investieren, "aber nach dem VW-Abgasskandal im Vorjahr sind wir da vorsichtiger geworden". Auch den Hinweis, die Schüler sollten in Elektronik- oder Logistikunternehmen investieren, die im Weihnachtsgeschäft große Gewinne erwarten, sieht Schmidt eher kritisch: "Diese Zahlen werden erst im Januar veröffentlicht, wenn das Planspiel Börse schon vorbei ist." Wichtig bei jedem Kauf sei, sich mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis und den Charts der vergangenen Wochen und Monate zu befassen. "Dabei aber nicht in ein fallendes Messer greifen, denn für solche Investments ist das Planspiel zu kurz angelegt." Eine gute Option im Moment sei aber, bereits gemachte Gewinne mitzunehmen, um dann noch "Pulver" für den Endspurt zu haben.
Jennifer Hoffmann, Anlageberaterin der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, sieht die Performance und Marktstellung als entscheidendes Kriterium an - auch bei kurzfristigen Investitionen wie beim Planspiel Börse: "Das oberste Gebot bei der Aktienauswahl ist die Qualität der Unternehmen, in die man investiert. Das heißt Unternehmen, die zum einen über eine gewisse finanzielle Größe verfügen, zum anderen möglichst eine marktführende Position in der jeweiligen Branche einnehmen. Qualitätsaktien können immer gekauft werden. Neben der Qualität der Unternehmen ist die Depotmischung zu beachten. Themenfelder, auf die man in einem gut gemischten Depot nicht verzichten kann, sind die Bereiche Essen und Trinken, Marken, Medizin, Energie und Hightech."
Für eine breite Streuung in unterschiedliche Anlageklassen plädiert auch Alexander Kuhnen, Anlageberater der Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück: "Für die Schüler empfiehlt es sich, global in dividendenstarke Unternehmen zu investieren." Kuhnen rechnet bis zum Ende des Planspiels Börse am 14. Dezember weiter mit vielen Schwankungen an den Märkten: "Der Dax wird sich aber weiter in Richtung 11 000 Punkte stabilisieren." BP

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort