Christbäume nicht teurer als 2010

Trier · Nordmanntannen aus heimischen Beständen sind in Deutschland die beliebtesten Weihnachtsbäume. Das Preisniveau ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Der Trend zum Biobaum ist in der Region noch kein Thema.

Trier. Die Nordmanntanne ist der Star: 75 Prozent beträgt ihr Anteil an allen verkauften Weihnachtsbäumen. Fichten, Nobilis- oder Koreatannen stehen zu Weihnachten bedeutend seltener in deutschen Wohnzimmern. 29 Millionen Bäume werden jedes Jahr verkauft, zwei Drittel davon stammen aus heimischen Beständen. Die größten Anbaugebiete liegen im Sauerland, im Schwarzwald, im Harz und im Bayrischen Wald. Auch in der Region gibt es größere Bestände, besonders in der Eifel, aber auch im Hunsrück und an der Mosel. Fast alle Händler, vom Baumarkt bis zur Baumschule, verkaufen nur Pflanzen aus regionalem Anbau. So müssen die Bäume nicht über weite Strecken transportiert werden, die Umweltbelastung bleibt gering.
Verkauf auch in Nachbarregionen


Auf 60 Hektar baut beispielsweise die Baumschule Bösen aus Trier Weihnachtsbäume an. Bis kurz vor Weihnachten werden sie frisch geschnitten und an 25 Verkaufsständen in Rheinland-Pfalz und im Saarland verkauft. "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Geschäfts zufrieden", sagt Geschäftsführer Uwe Bösen.
Das ist auch Martin Hermanns. "Wir haben schon sehr viele Bäume verkauft", sagt der Revierförster für Bernkastel-Noviand, der seine Bäume in den umliegenden Gemeinden anbietet. Viele Kunden kaufen ihre Bäume aber auch erst kurz vor dem Fest.
Dies bestätigt Ursula Geismann, Sprecherin des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH). "Es ist ein Saisongeschäft, das erst kurz vor Weihnachten so richtig losgeht", sagt Geismann.
Auch Rosa-Maria Zeyen und ihr Mann verkaufen die meisten Bäume erst kurz vor Weihnachten. Auf ihrem Hof in Schwirzheim (Eifelkeis Bitburg-Prüm) verkaufen sie im Auftrag von Förstern, Bauern oder Privatleuten Tannenbäume. "Wir haben Kunden, die aus den Großstädten in Nordrhein-Westfalen kommen, weil hier die Weihnachtsbäume günstiger sind", sagt Rosa-Maria Zeyen.
Für einen Baum müssen die Käufer in diesem Jahr in der Region nicht mehr bezahlen als vorher. "Das Preisniveau ist stabil", sagt Andreas Lambert vom Gartenzentrum Lambert in Trier. 19,95 zahlen Kunden dort für eine 1,70 Meter hohe Nordmanntanne. Beim Toom-Baumarkt in Bitburg gibt es gestaffelte Preise. Bäume bis 1,50 Meter kosten 17,99 Euro, Bäume bis 2,10 Meter 21,99 Euro. Deutschlandweit liegt das Niveau etwas höher (siehe Grafik). Grund für die stabilen Preise: Die günstige Witterung. "Der eher feuchte Sommer war gut für die Tannenbäume", sagt HDH-Sprecherin Geismann. Engpässe etwa bei größeren Bäumen gebe es deshalb nicht.
Ein Trend, der in der Region noch weitgehend kein Thema ist, sind Bioweihnachtsbäume. Ihr Anteil werde deutschlandweit voraussichtlich bei etwa fünf Prozent liegen, sagt HDH-Sprecherin Geismann. Bei den heimischen Verkäufern werden Biobäume wenig bis gar nicht nachgefragt. Außerdem würden Nordmanntannen sowieso so gut wie gar nicht gespritzt, sagt Uwe Bösen von der Baumschule Bösen. Auch Ulrike Höfken, rheinland-pfälzische Umweltministerin, sagt: "Die Bäume kommen zum Großteil aus zertifizierten Betrieben, die nicht düngen und keine Pflanzenschutzmittel verwenden."
Extra

Je kürzer die Zeit zwischen dem Schlagen des Baumes und dem Aufstellen ist, desto besser. Gelagert werden Weihnachtsbäume am besten kühl, so halten sie später länger. Bevor der Baum in den Ständer gestellt wird, sollte das Stammende zwei bis vier Zentimeter beschnitten werden. Je nach Zimmertemperatur braucht ein Baum zwei bis vier Liter Wasser am Tag. Ist die Schnittstelle einmal ausgetrocknet, verschließen sich die Zellen und der Baum kann kein Wasser mehr ansaugen. Echte Kerzen sollten zwei Wochen nach dem Aufstellen nicht mehr angezündet werden, da die Nadeln des Baumes auch bei guter Bewässerung mit der Zeit trockener werden und schnell Feuer fangen können. mem

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