Damit das Zuhause sicher ist

Die Zahl der Einbrüche in der Region steigt. Oft kommen die ungebetenen Gäste über Terrassentüren und Fenster in die Wohnung. Daher sollten Bauherren bei neuen Fenstern besonders auf Sicherheit achten. Aber auch alte Fenster lassen sich nachrüsten. Bei der Öko 2016 am 20. und 21. Februar im Messepark Trier können sich Interessierte informieren.

Sie lassen Licht und Luft ins Zimmer. Und laut Polizei sind sie auch Haupteinstiegsöffnungen der Einbrecher. Denn die kommen bevorzugt durchs Fenster oder die Terrassentür. Und das auch am Tag - mehr als 37 Prozent sogenannte Tageswohnungseinbrüche verzeichnete das Polizeipräsidium Trier im vergangenen Jahr in seinem Bereich. Besonders fatal: In manchen Fällen ist der Eigentümer sogar selbst schuld. Denn ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster. In Sekundenschnelle haben Einbrecher es aufgehebelt.
Das Thema "Einbruch" ist brisant: Denn die Zahl der Einbrüche hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 um mehr als 25 Prozent auf 679 zugenommen. 2014 waren es 542 Fälle im gleichen Zeitraum.
Die Einbrecher hebeln laut Polizei Fenster meist mit einfachem Werkzeug auf. Besonders gefährdet sind solche sowie Terrassen- und Balkontüren, die leicht erreichbar sind. Denn die üblichen Konstruktionen bieten wenig Schutz vor Einbrechern. Im Gegensatz dazu bieten neue, einbruchhemmende Fenster, Balkon- und Terrassentüren nach Din EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) einen guten Einbruchschutz.
Wie Eigentümer ihre Immobilie gegen Einbruch sichern können, erfahren sie unter anderem im Zentrum Polizeiliche Prävention in Trier. "Wir eröffnen Haus- und Wohnungsbesitzern in unserem Beratungszentrum und den Ausstellungsräumlichkeiten Tipps und Möglichkeiten, wie sie ihr Haus oder ihre Wohnung gegen "ungebetene Gäste" schützen können", sagt Michael Lui vom Prävention-Zentrum.
Schon bei der Planung bedenken


Eine Vielzahl von Exponaten wie Sicherheitsfenster und -Türen oder elektronische Meldeanlage (EMA) erlaubt dem Interessenten, sich einen Überblick über zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zu verschaffen. "Wir händigen Ihnen auch verschiedene Unterlagen und Broschüren zu dieser Thematik aus", sagt Lui. Aber auch Tipps zu den Themen "Wie deponiere ich sicher Wertsachen im Haus" und "Wie verhalte ich mich, wenn die Täter noch im Objekt sind" hält die Polizei bereit.
Lui empfiehlt Haus- und Wohnungseigentümern, schon in der Planungsphase eines Neubaus oder einer Sanierung die "Weichen" für ein sicheres Haus zu stellen. "Dies bedeutet, dass bei Neu- und Umbauten geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Türen und Fenster nach Din 1627 mindestens der Widerstandsklasse (RC) 2 einen guten Einbruchschutz aufweisen." Je nach Wert des Hausrats und eigenem Sicherheitsbedürfnis können auch Fenster der Widerstandsklasse RC 3 infrage kommen. So könne der Eigentümer sicher sein, dass es in der Gesamtkonstruktion mit Rahmen, Beschlag und Verglasung keinen Schwachpunkt gibt.
"Unsere Empfehlung richtet sich nach der entsprechenden Schwachstellenanalyse der Immobilie", sagt Lui. Diese Serviceleistung der Polizei übernehmen vor Ort die Sicherheitsberater.
Zertifizierte Sicherheitsfenster sind mit sicheren Beschlägen, einbruchhemmender Verglasung und meist einem abschließbaren Fenstergriff ausgestattet.
Auch bei vorhandenen Fenstern lässt sich Einbruchschutz nachrüsten. Etwa mit neuen Scharnieren und abschließbaren Fenstergriffen. Sinnvolle Ergänzungen können einbruchhemmende Sicherheitsfolien oder Verglasung sein.

Die Öko 2016 öffnet am Wochenende vom 20. und 21. Februar im Trierer Messepark ihre Türen. Sie ist jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Veranstalter sind das Umweltzentrum der Handwerkskammer Trier sowie die Handwerkskammer.Extra

Einbruchschutz zahlt sich aus: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert mit ihrem Programm "Altersgerecht Umbauen" (Nr. 159, 455) Maßnahmen zum Schutz gegen Wohnungseinbruch. Die Förderungen sind für private Eigentümer gedacht. Immobilienbesitzer können neben einem zinsgünstigen Kredit auch einen Zuschuss beantragen. Dieser beträgt bis zu zehn Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 1500 Euro pro Wohneinheit. Gefördert werden unter anderem der Einbau einbruchhemmender Haus- und Wohnungseingangstüren und der Einbau von Einbruchs- und Überfallmeldeanlagen. red

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