Damit die Schmerzen nachlassen

Trier · Pausenlos beantworteten zwei Mediziner Leserfragen am TV-Telefon. Hier eine Auswahl.

Trier Ich habe Arthrose in den Fingern. Kann man einen Schmerzschrittmacher einsetzen? Dr. med. Gernot Surges, Oberarzt der Abteilung für Neurochirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier: Nein, ein Schmerzschrittmacher kommt unter anderem bei chronischen Schmerzen infrage, deren Ursache nicht mehr behandelbar ist. Aber er eignet sich nicht bei einer Arthrose.Ich habe Jahre nach einer Gürtelrose noch Schmerzen im Schulterbereich, obwohl ich ein Morphit-Präparat nehme. Was kann man da machen? Dr. med. Ingo Zerbe, Leitender Oberarzt der Abteilung Anästhesie- und Intensivmedizin des Kreiskrankenhauses Saarburg: Man kann die medikamentöse Einstellung optimieren, andere Medikamente gegen die Schmerzen geben und das Morphit-Präparat gegen ein anderes ersetzen.Ich, 36, hatte mehrere Bandscheibenvorfälle, auch aktuell, und immer Rückenschmerzen. Ich habe einen neuen Job und sitze beruflich viel, danach ist es besonders schlimm. Ich nehme Schmerzmittel und bekomme Krankengymnastik. Macht eine Nervenwurzelspritze Sinn?Dr. med. Zerbe: Aus meiner Sicht haben Sie wohl ein chronisches Rückenleiden. Ich rate Ihnen zu einem therapeutischen Gesamtkonzept auf mehreren Ebenen, einem sogenannten multimodalen Konzept. Es beinhaltet zum einen Maßnahmen zur Schmerzlinderung, wie etwa eine Behandlung mit der Nervenwurzelspritze. Zweitens gehören Krankengymnastik und eine Anleitung zur regelmäßigen Bewegung dazu. Modul Nummer drei beinhaltet das Erlernen eines sinnvollen kompetenten Umgangs mit sich selbst und dem chronischen Schmerzleiden. Sollten diese ambulanten Maßnahmen nicht greifen, kommt eine stationäre multimodale Schmerztherapie infrage. Dabei arbeiten Therapeuten fachübergreifend zusammen.Ich habe seit Jahren Rückenschmerzen, war schon bei zig Fachärzten, bekomme Medikamente, aber wurde bisher noch nicht operiert. Sitzen und Liegen ist kein Problem, auch Fahrrad fahren nicht. Aber beim Gehen halte ich die Schmerzen kaum aus.Dr. med. Surges: Hier könnte eine Verengung des Spinalkanals vorliegen. Es sollte eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule gemacht werden und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Wenn keine Verengung des Spinalkanals vorliegt und Ihre Rückenschmerzen austherapiert sind, wäre der Schmerzschrittmacher eine Option.Meine Wirbelsäule ist verschlissen, habe zwei Operationen am Spinalkanal hinter mir und vor allem abends stärkste Schmerzen an Hüfte, Bein und Rücken. Nach einer Kernspintomographie der Lendenwirbelsäule hieß es, eine Operation würde keinen Sinn machen. Auch die Schmerztherapie hilft nicht. Haben Sie einen Tipp? Dr. med. Surges: Wenn im Kernspin kein behandlungswürdiger Befund zu sehen ist, die Schmerztherapie nicht wirksam ist, könnte eine Rückenmarkstimulation durch den Schmerzschrittmacher weiterhelfen. Insbesondere Patienten, die an der Wirbelsäule operiert wurden, haben mit dem Schrittmacher gute Erfahrungen gemacht. Das sagen auch Studien aus.

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