Das Bauch-weg-Wunder: Der Tulpenrock schmeichelt jeder Figur

Frankfurt/Main (dpa/tmn) · Dick, dünn, groß, klein? Völlig egal, Tulpenröcke passen immer. Sie kaschieren Problemzonen oder zaubern Rundungen, wo keine sind. Kurzum, sie umschmeicheln quasi jede Figur - vorausgesetzt, sie werden richtig kombiniert.

Wer bei einem Tulpenrock an Blumenmuster denkt, ist schief gewickelt. Und auch wenn der Name durchaus Assoziationen an Frau Antje aus Holland weckt, geht es hier um die Form des Rockes - er wirkt wie eine Blüte. Das kann entweder sein, weil zwei Rockenden sich überlappen, oder er hat ein kleines extra Röckchen auf Hüfthöhe. Modeexperten geraten bei diesen Schnitten geradezu ins Schwärmen.

Denn: „Mit einem Tulpenrock ist fast jede Frau perfekt angezogen“, sagt der Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt. „Und jede Frau sollte mindestens einen davon im Schrank haben.“ Seine Kollegin Silke Gerloff aus Offenbach rät: „Tulpenröcke sind die Alternative zu den weiterhin angesagten Bleistiftröcken.“ Es gibt sie in allen erdenklichen Stoffen - dicker für den Winter und dünner für den kommenden Sommer. Denn die Teile bleiben länger in Mode.

„Die Wintermodelle sind aus Wolle in kräftigen Farben wie Orange. Die Falten sind oft fest gesteppt oder es gibt eine Art Wickelrockeffekt“, zählt Gerloff auf. Diese diagonale Linie lasse die Figur schlanker wirken. Als Abendoutfit gebe es Modelle aus Brokatstoff oder aus glänzender Seide. Sie können beispielsweise schwarz sein und viel drapierten Stoff an der Hüfte haben - was wie ein extra kleines Röckchen wirkt.

Madeleines Modell in Hellbraun zur weißen Bluse wirkt wie ein elegantes Bürooutfit, ebenso wie Heines Kombination eines blau-grün gemusterten Rollkragenpullovers zum schwarzen Rock. Comma kombiniert dazu eine lässige Lederjacke. Eine Alternative hat Patrizia Pepe: Der Rock eines Kleides hat die Blütenform.

Die sommerlichen Varianten haben in der kommenden Saison fließende Stoffe in Sorbetfarben, Weiß, Beigetönen und Rot. Sie kommen häufig mit Blumenmustern. Laut Gerloff sollten Frauen beim Kauf aber bedenken, dass nur Schlanke gut helle und gemusterte Tulpenröcke tragen können. Kurvigere Frauen greifen lieber zu dunklen und einfarbigen Modellen.

Nun mag es auf den ersten Blick nicht gerade vorteilhaft wirken, wenn Frauen mit weiblichen Hüften, dickeren Oberschenkeln und einem kleinen Bäuchlein genau diese Partien mit dem Rock noch betonen - doch weit gefehlt. „Da die Modelle in der Taille sehr schmal sind, dann aufbauschen und zum Saum wieder enger werden, kaschieren sie eher die Problemzonen“, erläutert die Hamburger Modeberaterin Katrin Hermann. Das gelingt auch mit Modellen, die nicht unbedingt die klassische Tulpenform haben, sondern nur in leichten Falten liegen - wie etwa Mango zeigt.

Entscheidend sei, dass die Taille auch tatsächlich betont wird und im Idealfall schmal ist. Außerdem nicht unerheblich für diesen extrem femininen Look: möglichst schlanke Beine, und dazu zählen Knie, Waden und Fesseln. Auch sollten die Schultern eher etwas breit sein.

Doch glücklicherweise gibt es in der Mode fast immer ausreichend Möglichkeiten, die ein oder andere Unzulänglichkeit wegzuschummeln. „Man sollte stets einen Absatzschuh zum Tulpenrock wählen und keinesfalls Ballerinas“, rät Katrin Hermanns. Flache Schuhe ließen die Beine hierbei optisch besonders kurz wirken. Stattdessen seien Stiefel, Stiefeletten und auch Pumps die Schuhe der Wahl - am besten mit recht hohem Absatz. „Wer eher kräftige Waden hat, dem rate ich zu Stiefeletten, damit nicht oben aus den Stiefeln alles herausquetscht“, warnt Rose.

Da der Rock schon so voluminös ist, sollte die Frau dazu unbedingt ein schmales, eventuell auch kurzes Oberteil wählen. „Das endet entweder im ohnehin sehr hohen Bund oder wird rein gesteckt“, erläutert Gerloff. „Auf keinen Fall darf die Taille verdeckt sein.“ Hat der Rock nicht an sich schon eine breite Schärpe, empfiehlt Rose, einen breiteren Gürtel zu tragen, der einen farblichen Akzent oder gar Kontrast setzen darf.

Twinsets passen nach Ansicht des Modeberaters gut zu den Tulpenröcken, die auffallende Farben haben dürfen. Gerloff würde den Rock auch mit einem kurzen, stark taillierten Blazer kombinieren. Schmale Seidentops oder Shirts, enge Blusen und kurze Cardigans verleihen dem Look Eleganz. „Auf keinen Fall sollte man zum Tulpenrock oben etwas kantig Wirkendes tragen“, warnt Rose. Das wäre etwa ein gerade geschnittener Kurzpullover. Diese kleinen Tipps und Tricks beherzigt, verleiht der Tulpenrock jeder Frau einen extrem weiblichen Look. Schließlich hat er ein sehr kurviges Vorbild: Er ist einer Sanduhr nachempfunden.

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