Das hilft bei Neurodermitis

Juckreiz, Rötungen, Schuppen: Neurodermitis ist eine Hautkrankheit. Schubweise treten Entzündungsreaktionen auf. Am TV-Telefon gaben Experten unseren Lesern zwei Stunden lang zahlreiche Tipps, wie sie die Erkrankung günstig beeinflussen können.

Trier. (kat) Unser acht Monate altes Baby hat Neurodermitis. Die Salben helfen nicht. Was können wir noch tun?

Dr. Irene Boog, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin aus Bitburg: Durch das Kratzen wird die Haut zerstört. Rückfettende Bäder können helfen. Durch die Bäder werden die Schuppen abgelöst, was den Juckreiz mildert, und durch die Rückfettung kann sich der Hautschutz wiederherstellen. Außerdem sollte bei ihrem Kind eine Allergietestung auf die Nahrungsmittel, die häufig Allergien auslösen, durchgeführt werden. Dazu gehören Hühnereiweiß, Fisch, Nüsse, Weizen, Kuhmilch und Soja.

Meine achtjährige Tochter hat Neurodermitis und Ausschlag im Gesicht sowie im Genitalbereich. Kann cortisonhaltige Salbe auch im Gesicht angewendet werden?

Christian Wantzen, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Bernkastel-Kues: Ja, aber Vorsicht! Das Cortison darf nicht im Augenbereich angewendet werden.

Kann unser Kind trotz Neurodermitis schwimmen gehen?

Christian Wantzen: Ja, das Schwimmen kann sogar sehr angenehm sein. Aber bei nässenden infizierten Ekzemen muss die Entzündung erst behandelt werden. Ansonsten sollte auf eine ausreichende und regelmäßige Hautpflege mit speziellen Cremes, die die Feuchtigkeit in der Haut halten, geachtet werden.

Meine Nichte hat Neurodermitis. Die Mutter stillt, und zudem wacht das Kind stündlich wegen des Juckreizes auf. Die Mutter ist mit den Nerven am Ende. Haben Sie einen Tipp?

Christian Wantzen: Ein Tipp ist, dass die Mutter Entspannungsmethoden erlernt, um einen Weg aus dieser belastenden Situation zu finden. Und: Wenn das Kind starken Juckreiz hat, darf auch eine Salbentherapie angewendet werden, damit das Kind durchschlafen kann.

Kann Neurodermitis Haarausfall verursachen?

Dr. René Pschierer, Hautarzt aus Wittlich: Nein. Eventuell kann es durch starkes Kratzen an einem Ekzem auf der Kopfhaut zu kurzzeitigem Haarausfall kommen. Aber Neurodermitis greift nie die Haarwurzel an.

Ich bin 76 Jahre alt und Neurodermitiker. Welche Hautpflege empfehlen sie?

Dr. René Pschierer: Wenn man eine Neigung zu einem Ekzem hat, dann ist Hautpflege ein Muss: Das tägliche Eincremen ist mehr als nur eine Pflegemaßnahme, sondern gehört zur Basistherapie. Welche rückfeuchtende Creme, Salbe oder Lotion Sie verwenden sollten, hängt vom Körperzustand ab. Wie ist der Feuchtigkeitszustand der Haut? Wie der Fettgehalt? Diese Fragen sollten vorab geklärt werden.

Extra Die Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V. bietet auf ihrer Internetseite - www.agnes.de - Informationen zu Teams, die Kinder, Jugendliche und Eltern im Umgang mit Neurodermitis schulen.

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