TV-Telefonaktion Gesundheit Das hilft bei Problemen mit dem Darm

Trier · Nachgefragt: Zwei Chefärzte aus dem Trierer Brüderkrankenhaus haben Leserfragen beantwortet.

 Tumorzellen auf einem Auswertungs-Monitor.

Tumorzellen auf einem Auswertungs-Monitor.

Foto: dpa/Stefan Sauer

Zwei Experten haben am TV-Lesertelefon Fragen zum Thema Darmgesundheit beantwortet. Hier eine Auswahl.

Mein Mann hat eine fortgeschrittene Darmkrebserkrankung mit Lebermetastasen. Sein Zustand ist sehr schlecht. Raten Sie zu einer weiteren Chemotherapie?

Prof. Dr. med. Detlef Ockert, Chefarzt der Abteilung für Allgemeine, -Viszeral- und Gefäßchirurgie: Wenn der Allgemeinzustand sehr schlecht ist, wird die Chemotherapie den Allgemeinzustand Ihres Mannes noch verschlechtern. Damit eine Chemotherapie gegeben werden kann, darf der Allgemeinzustand ein gewisses Maß nicht unterschreiten, da eine Chemotherapie anstrengend ist. Eine palliative Therapie kommt infrage. Das bedeutet, dass man die Symptome beseitigt, damit beispielsweise Schmerzen geringer werden und der Appetit besser wird.

Ich habe Lebermetastasen. Reicht meine Lebenszeit noch aus, um meine Diamanthochzeit im kommenden Juni noch feiern zu können?

Ockert: Die Lebenszeit kann mit Lebermetastasen ohne Chemotherapie noch Jahre betragen. Suchen Sie ihren Hausarzt auf und besprechen Sie es mit ihm. Es ist sehr gut möglich, dass Sie trotz ihrer Lebererkrankung feiern können.

Ich habe eine Sigmadivertikulitis und hatte schon drei Schübe. Die Erkrankung wurde mit Antibiotika behandelt. Jetzt wurde mir zur Operation geraten.

Ockert: Die Operation sorgt dafür, dass die Entzündungsschübe unterbunden werden. Sie ist nur dann sinnvoll, wenn immer wieder Entzündungsschübe auftreten, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aber die Zahl der Entzündungsschübe ist nicht alleine entscheidend für eine Operation.

Ich vertrage die Abführmaßnahmen vor einer Darmspiegelung sehr schlecht. Mir ist übel und ich erbreche. Kann man die Darmspiegelung auch stationär durchführen lassen?

Prof. Dr. med. Christian B. Kölbel, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin: Bei extrem starker Unverträglichkeit der Abführmaßnahmen oder bei schwerwiegenden Begleit­erkrankungen kann in Ausnahmefällen auch mal eine Darmspiegelung stationär durchgeführt werden.

Wie häufig muss man zur Darmspiegelung?

Kölbel: Eine Darmspiegelung wird ab 55 Jahren empfohlen. In der Regel alle zehn Jahre. Bei Nachweis von Polypen und je nach Art und Anzahl der Polypen werden die Intervalle verkürzt.

Ich bin 75, und die Konsistenz des Stuhls ist seit einiger Zeit anders. Soll ich zur Darmspiegelung?

Kölbel: Ja.

Kann man eine Darmspiegelung auch machen, wenn man Blutverdünner einnimmt?

Kölbel: Prinzipiell ist das möglich. Die Entscheidung, welche Medikamente pausieren und welche eingenommen werden müssen, ist in einem persönlichen Gespräch mit dem Arzt zu klären.

Nach einer Dickdarmoperation kann ich das Haus wegen Durchfalls nicht mehr verlassen. Was kann ich tun?

Kölbel: Hier helfen stuhleindickende Medikamente.

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