Das hilft durch die Pubertät

Was tun, wenn der Teenager Alkohol getestet hat? Wie können Eltern reagieren, wenn die Jugendliche sich stark zurückzieht? Dies ist eine Auswahl der Fragen, die Leser den Experten zum Thema Pubertät am Telefon stellten.

Mein Sohn ist 16 Jahre alt und hat seit ein paar Wochen eine Freundin. Er will viel Zeit mit ihr verbringen. Zu viel finde ich. Ansonsten kann ich mich nicht über ihn beklagen. Aber jetzt gibt es ewig Streit wegen des Ausgehens. Ich habe ihm für kommendes Wochenende Ausgehverbot erteilt. Es war wohl Kino angesagt. Seitdem ist er sauer und fühlt sich unfair behandelt. Haben Sie einen Tipp?Jochen Fredrich, Psychologe der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des Palais e.V. in Trier: Dass er viel Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte, ist verständlich. Vereinbaren Sie mit Ihrem Sohn konkrete Ausgehzeiten. Für kommendes Wochenende können Sie Ihrem Sohn einen Handel vorschlagen: Wenn er seine Arbeit erledigt hat, auch zu Hause mitgeholfen hat, kann er mit der Freundin ins Kino gehen. Auf dieser Basis können sie beide besser miteinander klarkommen, als wenn Sie Verbote aussprechen, obwohl er sich ja an Regeln hält.Unsere Tochter ist geistig behindert und zeigt nun mit fast 30 Jahren pubertäres Verhalten. Wie können wir damit umgehen?Jochen Fredrich: Wichtig ist, dass Sie keinen Druck ausüben und sich nicht persönlich angegriffen fühlen. Eine gewisse Launischkeit dürfen Sie Ihrer Tochter zugestehen. Bieten Sie Ihrer Tochter, wenn möglich, Gespräche an.Ich lebe mit meinen Töchtern (15 und 19 Jahre) alleine und bin berufstätig. Die Jüngste hatte zeitweise eine Essstörung entwickelt, was aber wieder in Ordnung ist. Nun zieht sie sich oft in ihr Zimmer zurück und ist sehr aggressiv. Ich mache mir Sorgen, auch weil ich nachmittags nicht da sein kann. Was kann ich tun?Jochen Fredrich: Suchen Sie Ihre Tochter vermehrt in ihrem Zimmer auf und finden sie Gesprächsthemen. Das kann über Hobbys sein. Damit zeigen Sie ihr: Ich bin da. Wichtig ist, dass Ihre Tochter Sie als jemanden wahrnimmt, der sich kümmert, auch wenn Sie nicht "problematisch" ist.Unsere Tochter (14) hat sich an Fastnacht betrunken. Wir sind entsetzt. Sie sagt, sie wollte einfach mal ausprobieren, wie es ist, wenn man Alkohol trinkt. Wie sollen wir damit umgehen?Anne Ferner-Steuer, Sozialpädagogin der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Saarburg: Es ist normal, dass Jugendliche auch mal ausprobieren. Es gibt keinen Grund, panisch zu reagieren. Hinzu kommt, dass Fastnachtsveranstaltungen dazu beitragen, auch mal das zu tun, was ansonsten tabu ist. Sprechen Sie mit Ihrer Tochter über die Folgen von Alkoholkonsum.Unser Sohn (16) hat in seinen Schulleistungen rapide abgenommen und schwänzt häufig die Schule. Wir sind ratlos. Was können wir tun?Soi Papanastasiou, Psychologin der Ehe-, Lebens- und Familienberatung der Diakonie in Trier: Konfrontieren Sie Ihren Sohn mit dem Schulschwänzen. Finden Sie heraus, warum er schwänzt. Sind es Fächer, in denen das Kind nicht mitkommt? Machen Mitschüler Probleme? Wichtig ist, die Gründe herauszufinden. kat

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